Fünf Sänger, die ihr Hobby zelebrieren

20.10.2014, 23:26 Uhr
Fünf Sänger, die ihr Hobby zelebrieren

© Foto: Stefan Braun

Die Idee zu dem Auftritt wurde bei der diesjährigen Abi-Feier im Ebermannstädter Gymnasium geboren. Veit Meier, seit zwei Jahren Mitglied von „Quintessenz“ besuchte die Schule, an der er von 2009 bis 2011 als Studienrat unterrichtete. Die Vorsitzende des GFS-Fördervereins, Sybille Müller, überzeugte ihn kurzerhand davon, in seiner früheren Schule ein Konzert zu geben. Gemeinsam mit den übrigen Bandmitgliedern Tobias Leidner, Johannes Först, Martin Dieckhoff und Michael Zeder konnte Meier dazu jetzt nicht nur den kompletten Förderverein, sondern zahlreiche ehemalige Kollegen und Schulleiter begrüßen.

Glücklicherweise nahmen die Besucher den Text des ersten Liedes, der Beatles-Klassiker „Hello Good bye“, nicht wörtlich. Die, nach eigenen Angaben, angesagteste A-Cappella-Band zwischen Regnitz und Main-Donau-Kanal, überzeugte nicht nur mit ihrem breiten musikalischen Spektrum, sondern in besonderem Maße auch mit einer Portion Humor.

Den verkörperten sie in einer Art und Weise, als hätten sie ihr Oberprimaner-Dasein (alle fünf haben in Bamberg ihr Abi gemacht) nie abgelegt. Mal nahmen sie sich selbst auf die Schippe, mal bekam das Publikum, insbesondere die zahlreichen Lehrer, sein Fett weg. Die Show drängte die sängerischen Künste bei manchen Liedern fast ein wenig in den Hintergrund. Was bei der Eigenkomposition „Singen macht schön“ oder dem Klassiker „A night like this“ jeweils rund um den Song geboten wurde, zeigte den Zuschauern, dass die Fünf mit viel Begeisterung bei der Sache sind.

Sicher, die Performance ist bei Quintessenz nicht so perfekt und professionell, wie dies bei der A-Cappella-Band „Viva Voce“ der Fall ist. Das sind jedoch Berufsmusiker, während die Mitglieder von Quintessenz alle einem bürgerlichen Beruf nachgehen, und nebenbei ihr Hobby mit viel Spaß und Leidenschaft zelebrieren. Dies kam bei den Zuschauern sehr gut an. Bei „Wild Thing“ von den Troggs sprang der Funke erstmals über, die Zuschauer waren nicht mehr nur Zuhörer, sondern Teil des Programms.

Elvis’ Teddybear

Jedes Bandmitglied bekam eigene Lieder, in denen es sich als „Frontmann“ präsentieren durfte. Am nachhaltigsten werden den Zuschauern wohl die Elvis-Songs „Teddybear“ und „Fever“ in Erinnerung bleiben, die vom Bass der Gruppe, Michael Zeder, gesungen wurden.

Wie schnelllebig die Showbranche ist, zeigte die Umfrage von Veit Meier, wer den Urheber des Songs „Bodo mit dem Bagger“ noch kennen würde. Mike Krüger war in der Aula nahezu unbekannt. Mitgesungen haben die Zuschauer dennoch. Das taten sie auch, als sich „Quintessenz“ dem deutschen Volkslied zuwandte. „Hänschen Klein 2.0“ wurde nicht nur vorgetragen, sondern auf der Bühne mit einer geballten Portion Humor aufgeführt. Hier waren alle Fünf in ihrem Element. „Der Schalk ist unser sechster Mann“ erklärte dann auch Martin Dieckhoff.

Dass dieser sechste Mann eine bedeutende Rolle bei „Quintessenz“ spielt, ist Programm und kommt an. Während bei „Capri-Fischer“ das Publikum noch zwischen Mitsingen und spontanem Gelächter pendelte, hallte bei dem Lied „Kuscheln“ von Marianne und Michael herzhaftes Gelächter durch die Schulaula.

Dass sie auch ernst können, zeigten die Fünf beim letzten Lied vor den Zugaben: „Stand by me“ wurde ganz ohne spaßiges „Beiprogramm“ vorgetragen.

Keine Kommentare