Für Asylbewerber: Forchheimer sichert sich Theiler-Haus

18.11.2014, 22:00 Uhr
Für Asylbewerber: Forchheimer sichert sich Theiler-Haus

© Foto: Huber

Im Sommer bekam Stefan Schick das denkmalgeschützte Haus am Ebermannstädter Marktplatz, in dem der frühere Bürgermeister Karl Theiler lebte, angeboten. „Im September haben wir beim Notar die Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt. Damit habe ich das Haus gekauft“, erklärt Stefan Schick und sagt: „Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die Stadt erklärte, das Vorkaufsrecht prüfen zu lassen.“

Diese Prüfung ist nun abgeschlossen. Das bestätigte auf Anfrage auch Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer. Das Ergebnis: Die Stadt hätte das Recht, das prominente Gebäude im Stadtkern zu erwerben. Aber es fehlen die finanziellen Mittel. Weil Ebermannstadt aufgrund seiner prekären Haushaltslage Stabilisierungshilfen des Freistaates erhält, muss ein strikter Sparkurs eingehalten werden. Freiwillige Aufgaben muss die Stadt weitestgehend zurückfahren. Der Kauf des Theiler-Hauses wäre eine solche freiwillige Aufgabe gewesen, erklärt Bürgermeisterin Meyer. Hinzu wäre gekommen, dass die Stadt mehrere zehntausend Euro für Sofortmaßnahmen hätte in die Hand nehmen müssen, um den Dachstuhl des historischen Gebäudes zu sichern. Und in der Zukunft wären weitere Investitionen nötig gewesen.

„Aufgrund dieser Umstände haben wir uns dagegen entschieden“, so Meyer. Am Freitag seien die Verträge beim Notar unterzeichnet worden. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Gespräche mit Stefan Schick im Rahmen der Prüfung einvernehmlich gewesen seien. „Es war ein sachlicher Prozess ohne Auseinandersetzungen“, sagt sie. Dennoch wolle sie vor dem Hintergrund der Stadtsanierung ein Auge auf die Entwicklungen werfen.

Generalsanierung geplant

Gestern Abend begannen laut Stefan Schick die Umbauarbeiten im Inneren des Hauses. Während die Ladenfläche im Erdgeschoss erhalten bleiben soll, sollen in den kommenden Wochen im Obergeschoss Flüchtlinge einziehen. In zwei bis drei Jahren will er das Haus dann generalsanieren und „adäquate“ Wohn- und Geschäftsräume schaffen.

Unterdessen bestätigte Stefan Schick auch, dass er das ehemalige ASB-Wohnheim in der Unteren Kellerstraße in Forchheim angemietet hat und zumindest das Erdgeschoss bereits als Unterkunft für Asylbewerber nutzt. Bislang wird das Gebäude, das der Deutschen Bahn gehört, von der Integrativen Kinderkrippe „Rotznasen“ als Übergangsdomizil genutzt. Ende November ziehen die „Rotznasen“ in ihren Neubau am Ernst-Reuter-Platz ein. Dann will Schick auch das Obergeschoss für Flüchtlinge herrichten lassen.

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