Fußballdamen im Raum Forchheim mit personellen Problemen

26.8.2016, 17:56 Uhr
Fußballdamen im Raum Forchheim mit personellen Problemen

© Foto: Rudolf Maxbauer

Spricht man mit den Trainern der Fußballdamen, dann sind es Personalprobleme, die viele von ihnen ins Grübeln bringen. „In der Bezirksliga sind es dieses Jahr elf Mannschaften, das wird nicht ganz einfach“, sagt Kurt Finze, der das Bezirksliga-Damenteam der DJK/FC Schlaifhausen trainiert. Es sei zwar angenehm, zu Auswärtsspielen nicht so weit wie in vergangenen Jahren fahren zu müssen, weil die einzelnen Vereine geografisch relativ dicht beieinander liegen. Aber auch ein aufgrund kurzer Anfahrtsstrecken ausgeruhter Kader kann nicht viel bewegen, wenn er über so gut wie keine personellen Reserven verfügt.

Man wolle versuchen, schnellstmöglich die Punkte für einen sicheren Klassenerhalt zusammenzubekommen, „dann können wir uns nach vorn orientieren“, meint Kurt Finze, dem „Platz 5 vollkommen ausreicht“, wie er betont. Über eine zweite Mannschaft oder eine U 17-Reserve verfügt Schlaifhausen im Gegensatz zu anderen Vereinen nicht

Auch eine Etage tiefer in der Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund drücken die Fußballlehrer ähnliche Sorgen. Die Fußballdamen des SV Hetzles mussten sogar auf den Aufstieg in die Bezirksliga verzichten, weil die Besetzung dafür zu dünn gewesen wäre. „Wenn man nur mit elf oder 13 Mädels zum Auswärtsspiel antreten kann, ist das einfach zu riskant“, meint Markus Bayer, Damentrainer des SV. Zwar habe man für diese Saison drei Neuzugänge, müsse aber andererseits drei Stammspielerinnen verletzungsbedingt erst einmal abschreiben.

Daher will Bayer sich notfalls in der vereinseigenen U 17 bedienen — und die jungen Spielerinnen zunächst organisch in den Kader integrieren. Dann könne man für die Saison 2017/18 wieder über den Aufstieg nachdenken.

Michael Benning vom 1. FC Burk weiß, wie es sich mit einem soliden Tabellenplatz lebt: „In der letzten Saison waren wir Vierte, das Jahr zuvor auf Platz drei — und das bedeutet für uns, dass wir auch in der kommenden Saison vorne mitspielen wollen“, sagt Benning selbstbewusst. Dabei tendiert der Trainer nicht zur Selbstüberschätzung und weiß, dass eine Kreisligasaison kein Spaziergang ist. So geht es zum Saisonauftakt etwas verspätet am 11. September gegen die SpVgg Effeltrich, „ein Derby gegen einen starken Aufsteiger“, so Benning, der ohne Neuzugänge, aber mit Reserven aus der U 17 in die Saison startet. Gesucht wird von den Burkern derzeit eine Torfrau als Ersatz, wenn die Stammbesetzung ausfällt. Michael Benning freut sich auf zahlreiche Kreisliga-Derbys — „und wenn es am Ende zum Aufstieg reicht, wäre das sehr schön.“

Simon Albert ist einer von Dreien, die die Fußballfrauen des TSV Ebermannstadt unter ihren Fittichen haben. Neben Albert ist auch Franz Bezold für den sportlichen Bereich zuständig. Josef Nützel kümmert sich hauptsächlich um die organisatorischen Sachen. Anfang August wurden die Fußballerinnen relativ kurzfristig zum Training gebeten. Dennoch war die Beteiligung gut, sagt Albert. Auch die U17-Juniorinnen wurden in die Übungseinheiten eingebunden, sodass ein ordentliches Training abgehalten werden konnte. Die Ziele in der kommenden Saison sind laut Albert die spielerische Weiterentwicklung der Mannschaft und natürlich der Klassenerhalt.

Wichtig ist es ihm, dass es in Ebermannstadt weiterhin Frauenfußball gibt und das Ganze „nicht komplett auseinanderfällt“. Stärken des TSV sind nach Ansicht des Trainers der Teamgeist und die talentierten Spielerinnen. Schwächen erkennt er noch im Defensiverhalten, was sich auch in den vielen Gegentreffen der abgelaufenen Runde spiegele.

Keine Personalprobleme hat der SV DJK Eggolsheim. Coach Johannes Amon spricht sogar von 25 Fußballerinnen. „Wir haben einen großen Kader. Nicht alle werden spielen können.“ Grund für den Überfluss: Von der aufgelösten Mannschaft in Sassanfahrt schlossen sich vier Spielerinnen von sich aus dem Kreisligisten aus Eggolsheim an. Hinzu kommen zwei Frauen, die nach ihrer Schwangerschaft wieder die Fußballschuhe schnüren. Deshalb besuchten im Schnitt 16 Damen das Training – und das dreimal in der Woche.

Als Aufsteiger hat Amon die Devise ausgeben: „Nicht absteigen.“ Und er fügt hinzu: Für uns ist die Kreisliga ein Riesenabenteuer.“ Gespannt ist er auch, wie schnell sein Team die Umstellung von Manndeckung auf Viererkette und Raumdeckung beherrscht. „In der Vorbereitung haben wir das neue System schon angewandt und alle Tests gewonnen“, sagt Johannes Amon.

Bei der SpVgg Effeltrich strebt das Trainerduo Christian Wagner/Christopher Emmert den Klassenerhalt an. Zwar hat das Team fünf Abgänge zu verzeichnen, aber die entstandenen Lücken wurden durch sieben Neuzugänge mehr als kompensiert: Es kamen zwei 16-Jährige Youngster, zwei Spielerinnen vom TSV Brand und drei von der aufgelösten Mannschaft aus Pinzberg. „Sie haben wieder Lust bekommen, Fußball zu spielen und bringen viel Erfahrung mit“, sagt Christian Wagner.

Er wünscht sich, dass weitere Frauen zu den Effeltricher Fußballerinnen stoßen, denn „wir möchten gern eine zweite Mannschaft aufmachen“.

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