Gedenken an den Kletterer Wolfgang Güllich

OBERTRUBACH - Es herrscht immer eine besondere Atmosphäre auf dem Zeltplatz von Oma Eichler bei Untertrubach. Hier sind die Kletterer zu Hause im Eldorado. Das durfte jetzt auch Bürgermeister Stefan Veth aus Dannstadt-Schauernheim bei Ludwigshafen erfahren.

Er kommt aus der Heimat des berühmten Kletterers Wolfgang Güllich, der in Obertrubach seine letzte Ruhe gefunden hat. Vater Fritz Güllich, 85, begleitet den Bürgermeister auf diesem Weg.

Ein Grund für die Reise nach Franken war die Kletterroute am Waldkopf im Krottenseer Forst im Frankenjura bei Neuhaus/Pegnitz. Sie wurde am 14. September 1991, vor ziemlich genau 25 Jahren also, von Wolfgang Güllich erstbegangen.

Die Gäste machten die große Runde in Obertrubach. Natürlich stand der Besuch des Grabs mit dem Naturfelsen und den Kletterutensilien auf dem Programm. Maria Ritter aus Obertrubach kümmert sich seit vielen Jahren um die Ruhestätte und hält das Andenken der Kletterlegende Wolfgang Güllich wach.

Im Rathaus verweilt man im Raum mit Utensilien und Ausstellungen. Anschließend geht es zum Kletterinformationszentrum und als Abschluss zum Zeltplatz Oma Eichler. Oma Eichler lebte hier, als berühmte Kletterer wie Wolfgang Güllich oder Kurt Albert ihre Bleibe im Kreise der Klettergemeinschaft fanden. Ihre Tochter Martha Walther führt das Erbe fort.

Am Zeltplatz stößt auch Landrat Hermann Ulm zu den Gästen. Es ist ihm als Vize-Vorsitzender der Lebenshilfe Forchheim „ein Bedürfnis“, wie er sagt.

Hier wird die Geschichte nochmals lebendig: „Es ist ein kleiner, internationaler Zeltplatz hier, den fast ausschließlich die Kletterer aufsuchen“, erzählt Martha Walther.

Bewegende Einträge

Sehr emotional wird es, als Maria Ritter die Erinnerungs-Bücher von der Schatulle am Grabstein auf den Tisch legt. Es sind bewegende Einträge für einen großen Kletterer, aus Japan, aus Australien und vielen Teilen der Welt kommen die Menschen, die diese bewegenden Zeilen hinterlassen haben.

Begraben ist Güllich zwar auf dem Friedhof in Obertrubach, doch zu Hause in Rheinland-Pfalz, so erzählt Veth, da gebe es einen Gedenkstein. Nächstes Jahr im August jährt sich der Todestag von Wolfgang Güllich zum 25. Mal.