Gehäutete Füchse bei Gosberg: War es Wilderei?

30.1.2019, 11:49 Uhr
Die gehäuteten Kadaver von drei Füchsen im Wald nahe der Mülldeponie Gosberg geben der Polizei derzeit Rätsel auf. (Symbolbild)

© Sergei Grits (dpa) Die gehäuteten Kadaver von drei Füchsen im Wald nahe der Mülldeponie Gosberg geben der Polizei derzeit Rätsel auf. (Symbolbild)

Laut Polizei sei der für das Waldgebiet zuständige Jagdpächter öfter schon auf "Abfälle" von erlegten Wildtieren in seinem Jagdrevier gestoßen, beispielsweise Hautreste. Im jetzigen Fall stehen er und auch die Ermittler aber vor einem größeren Rätsel: Handelt es sich um eine Straftat?

"Die getöteten und fachgerecht gehäuteten Tiere können jedenfalls nicht im Jagdrevier des Pächters erlegt worden sein", teilt ein Sprecher der Forchheimer Polizei mit. "Wenn, dann wurden sie woanders abgeschossen und anschließend im Revier des Jagdpächters abgelegt." Es werde sowohl in Richtung Jagdwilderei als auch unerlaubter Abfallentsorgung ermittelt.

Ob es sich um eine Straftat gehandelt hat, die Füchse also nicht von einem Jäger, sondern einer unberechtigten Person getötet wurden, können die Beamten bislang nicht sagen. Die Polizei habe vor Ort verdächtige Spuren gesichert, ihr Sprecher will dazu aber aus "ermittlungstaktischen Gründen" keine näheren Angaben machen. Nur so viel: "Sollte sich eine Straftat herausstellen, können uns die gesicherten Spuren dabei helfen, den Täter zu ermitteln." Zwischenzeitlich hat der Jagdpächter die Fuchs-Kadaver entfernt.

Tote Tiere sind "kein Abfall"

Als Betreiber der nahegelegenen Mülldeponie hat der Landkreis mit dem Fall zunächst nichts zu tun. Landratsamtssprecherin Kathrin Schürr erklärt aber: "Auf der Depnonie können Jäger aus dem Landkreis erlegte oder im Straßenverkehr getöteten Kleintiere, zum Beispiel Füchse oder Dachse, kostenlos abgeben." Die Kadaver kommen dort in eine Art Gefriertruhe und werden dann zur fachgerechten Entsorgung zur Tierkörperbeseitigungs-Anlage nach Walsdorf gebracht. Und prinzipiell, so Schürr, handele es sich im aktuellen Fall nicht um Ordnungswidrigkeit nach dem Abfallgesetz  - "denn tote Tiere werden nicht als Abfall angesehen".

Bei der Polizei sind bereits viele Hinweise eingegangen, die Ermittlungen laufen weiter.


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