"Gehen Sie mit offenen Armen auf die Leute zu"

2.7.2015, 18:13 Uhr

© Foto: Franz Galster

Stefan Schick aus Forchheim ist Vermieter der Quartiere und sitzt mit am Tisch, um Rede und Antwort zu stehen, bestmöglich zu informieren und Dinge klar zu stellen. Er wäre nie auf die Idee gekommen, in Obertrubach eine Immobilie zu kaufen, wäre es ihm nicht von der Tochter des damaligen Besitzers angeboten worden, erzählt er.

Dass er sich davon auch einen Gewinn verspreche, liege auf der Hand. Sonst wäre er ja wohl ein schlechter Unternehmer, sagt er unverblümt. Es gebe auch Risiken. Umbauten und Investitionen zum Brandschutz werden schrittweise umgesetzt. „Wer garantiert mir, dass nicht in zwei Jahren das Haus leer steht. Dann habe ich die Belastung einer Immobilie.“

Fakt ist, dass er sich in Zusammenarbeit mit der Gemeinde viel Zeit nimmt, um ein möglichst gutes Klima für die Neuankömmlinge zu schaffen. Der Forchheimer lobt eingangs die vorzügliche Vorarbeit und den Empfang in Obertrubach. Dass von Anfang an zwei ehrenamtliche Helfer die ersten Neuankömmlinge an die Hand nehmen, findet er besonders ermutigend.

Nach 20 Tagen im nicht sehr komfortablen Auffanglager in Zirndorf sind die Neuen von der guten Unterkunft und der freundlichen Aufnahme sehr angetan. Er beziehungsweise sein Geschäftspartner seien zurzeit jeden Tag hier. Jeder Asylbewerber habe seine Handynummer. Auf Grund ihrer Herkunft haben die Asylbewerber, so Schick, eine gute Chance einer schnellen Anerkennung.

Dann gibt er Hinweise zu Themen wie Mülltrennung, die fast nie funktioniere, bis hin zur Beschäftigung. Arbeit im Privatbereich sei bei Asylbewerbern nicht erlaubt. Allerdings könnten alle gemeinnützig anerkannten Organisationen, Kommune, Kirche oder Sportvereine die Menschen mit leichter Arbeit beschäftigen. Nichts sei schlimmer für die Asylbewerber, als untätig herumsitzen zu müssen, weiß Schick.

 „Gehen Sie mit offenen Armen an sie heran, sie sind nicht verschlossen“, appelliert Schick an die Gemeinderäte.