Gemischte Zwischenbilanz der Freibäder in Forchheim

5.8.2017, 14:00 Uhr
Gemischte Zwischenbilanz der Freibäder in Forchheim

© Foto: Edgar Pfrogner

Heiße Sommertage lockten Jung und Alt in die Bäder. Zumindest ins Königsbad Forchheim. Es hatte im Sommer 2016 eine Besucherbilanz von 143 030 Besuchern. In diesem Jahr liegen die Besucherzahlen bis einschließlich Juli bei 102 000 Besuchern, erzählt Walter Mirschberger, Leiter des Bäderbetriebs. Falls das Wetter im August und September gleich bleibe, werde das Königsbad in etwa eine gleiche Besucherzahl wie 2016 haben, berichtet er.

Auch das EbserMare in Ebermannstadt zieht eine positive Bilanz. Nach Schätzungen von Harald Herbach von den Stadtwerken haben in dieser Saison bisher zirka 35 000 Besucher das Freibad gestürmt. "Wenn das Wetter passt, dann läuft das Geschäft", erklärt Herbach.

Das kann auch Peter Kraus, Bademeister im Gräfenberger Freibad bestätigen. Das Familienbad werde sehr gut angenommen. Die Besucher kennen sich alle untereinander, erzählt Kraus. Momentan hätten sie bei gutem Wetter einen Schnitt von 150 Besuchern täglich. Nach der kompletten Sanierung im letzten Jahr strömen besonders viele Menschen ins Freibad. "Die Leute kommen einfach hierher, weil es Luxus ist." Den "alten Charme hier möchte man erhalten". Eine genaue Auswertung der Besucherzahlen gibt es erst am Ende der Saison im September.

Verspätete Eröffnung

Das Freibad Egloffstein klagt über sinkende Besucherzahlen für diese Badesaison. "Es sind definitiv weniger Besucher als letztes Jahr. Das Wetter spielt einfach nicht mit", erzählt Schwimmmeister Sven Rißmann. Auch in Streitberg sind es insgesamt weniger Besucher als letztes Jahr. An heißen Sommertagen würden zwar ungefähr 200 Besucher täglich das kühle Nass genießen, größtenteils sei das Wetter dieses Jahr jedoch durchwachsen gewesen, erzählt Günther Arnold, Badeaufsicht. Dazu kommt, dass aufgrund von Sanierungsarbeiten das Freibad erst am 17. Juni eröffnen konnte. Im Juni und Juli 2016 besuchten 3389 Personen das Bad. Im Juni und Juli dieses Jahres seien es 3050 Besucher gewesen, teilt Kerstin Hohe von der Gemeinde Muggendorf mit. Eine ebenfalls verspätete Saisoneröffnung hatte das Bad in Neunkirchen. Es hatte in den letzten Monaten komplett neue Becken bekommen und konnte deshalb erst am 23. Juli eröffnen. Deshalb können noch keine Angaben über Besucherzahlen gemacht werden. Ebenfalls keine Angaben über Besucherzahlen kann das Höhenschwimmbad Gößweinstein machen. Da der Eintritt frei ist, gibt es auch keine Statistiken, erklärt Christin Kellner von der Touristinformation.

Trotz der unterschiedlichen Sommerbilanzen, in einem sind sich alle einig: Gewinne wird es in diesem Geschäft nicht geben. Gerade bei älteren Bädern sind die Unterhaltskosten höher als die Einnahmen, erklärt Sven Rißmann. Dies kann auch Harald Herbach bestätigen: "Freibäder sind hauptsächlich eine Attraktion für Einheimische. Gewinn und Verlust werden nie Null zu Null aufgehen."

Deutlich mehr Gäste als im vergangenen Jahr haben heuer das Freibad Schwimm-sal-a-bim in Auerbach besucht. "Wir sind zufrieden", so der Geschäftsleitende Beamte Michael Bierl. Bis Ende Juli passierten 25 224 Besucher das Drehkreuz am Eingang. Ein Plus von rund 6000 Gästen im Vergleich mit dem Jahr 2016. Die Gründe für den Zuwachs kann Bierl nicht nennen: "Jede Äußerung wäre ins Unreine gesprochen." Neue Attraktionen, die Besucher anlocken, gibt es im Schwimm-sal-a-bim nicht.

Die Verantwortlichen in Auerbach gehen nach der positiven Zwischenbilanz davon aus, dass am Saisonende die Zahl der Badegäste gegenüber dem Vorjahr übertroffen wird. Damals wurden am Schluss 36 600 Besucher gezählt. "Wenn kein Kälteeinbruch kommt, ist das zu schaffen", so Bierl.

Insgesamt hat die Anziehungskraft des Auerbacher Freibades nachgelassen. In den ersten zehn Jahren nach der Eröffnung sei an heißen Tagen an Wochenenden 1500 bis 2000 Gäste im Bad gewesen. "Wenn jetzt tausend kommen, ist das schon viel." Michael Bierl kann nur spekulieren, woran das liegt: "Vielleicht gehen die Jüngeren nicht mehr so in Freibad."

Zufrieden ist auch Brigitte Arnold, die Pächterin des Felsenbads Pottenstein. "Zahlen gebe ich aber nicht raus, das geht keinen Menschen etwas an", sagt sie. Immerhin verrät sie, dass pro Saison im Durchschnitt etwas 12 000 Besucher das malerische Jugendstilbad mit der markanten Felswand und dem Naturbadeteich besuchen. Mit anderen Bädern solle sich das im Jahr 2001 wieder eröffnete Felsenbad gar nicht messen, meint Arnold und sagt: "Wenn fünfhundert Besucher da sind, ist das Bad voll."

"Von einem Jahr wie jedes andere", spricht Kai Meister, Schwimmmeister im Freibad Betzenstein. Bei der Besucherzahl liege man im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Rund 40 000 Gäste habe man im Schnitt. Der Besuch sei bisher — wie üblich — wetterabhängig. "Die Leute brauchen drei Tage, ehe sie merken, dass es schön ist. Am vierten Tag kommen sie dann."

Zufriedene Gesichter auch in Königstein. "Es ist ein bisschen besser, als ich erwartet habe", sagt Oliver Berger, der Geschäftsleiter der Marktwerke und damit auch zuständig für das Naturbad. Dazu hätten außer dem Wetter auch die Veranstaltungen in Königstein beigetragen. Berger nennt das Kletterfestival und Rock im Bad, mit denen zusätzliche Umsätze generiert worden seien. An Einnahmen verzeichnete das Bad bis Ende Juli 56 000 Euro, wobei Gastronomie (30 000 Euro) und Eintrittsgelder (20 000 Euro) den Großteil ausmachen. "Wenn das Wetter mitspielt, wird es eine vergleichbar gute Saison wie 2015", so Berger.

 

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