Giftköder ausgelegt: Hundebesitzer in Alarmbereitschaft

8.10.2017, 12:58 Uhr
Giftköder ausgelegt: Hundebesitzer in Alarmbereitschaft

© Neu

Alexandra Neu trainiert Suchhunde. Am Samstag war sie mit mehreren Tieren im Bereich des Eichenwaldes im Forchheimer Kellerwald unterwegs. Als sie gerade mit dem Training starten wollte, machte sie ein mysteriöse Entdeckung, die sich schnell als gefährlich herausstellen sollte.

"An mehreren Stellen, direkt am Wegesrand, lagen aufgeschnittene Bockwürste mit vermutlich Rattengift", erzählt Neu. Sie hat Fotos von den Würsten gemacht:  Kleine blaue Päckchen, die Neu an Rattengift-Päckchen erinnern, stecken fest in der Wurst.

Köder in Vorgärten?

Die Hundetrainerin machte sich auf die Suche nach weiteren Ködern und wurde fündig. Bis hin zur Lebenshilfe habe sie präparierte Würste entdeckt und sofort entsorgt. "Dort gehen viele Hundebesitzer gerne spazieren", sagt Neu. Weil es unklar ist, ob noch mehrere Köder ausgelegt sind, hat sie zudem Warnschilder entlang der Spaziermeile aufgestellt. Drei Hunde sollen bereits von den Würsten gegessen haben und von einem Forchheimer Tierarzt behandelt worden sein.

Gefährlich für Neu sind die Köder deshalb, weil sie direkt am Wegesrand liegen und selbst Hunde, die an der Leine sind, diese schnell schlucken könnten. Auch im angrenzenden Wohngebiet rund um den John-F.-Kennedy-Ring sollen Köder gefunden worden sein. Dort seien die Würste auch in Vorgärten aufgetaucht, habe sie erfahren, sagt Neu.

Gefahr auch für Kinder

Bei der Polizei Forchheim sind seit Dienstagsnachmittag mehrere Meldungen über ausgelegte Köder eingegangen, heißt es auf Nachfrage. Besorgte Bürger sprachen da aber noch nicht von Wurstködern, sondern von mehreren Häufchen Blaukorn. Das Schneckengift sei im Bereich des Kellerwaldes bis hin zur Hainstraße gefunden worden. Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzes seien im Gang, teilt die Polizei mit.

Auch wenn es nahe zu liegen scheint, dass der vermutlich gleiche Täter mit Wurstködern nun nachgelegt hat - den oder die Verantwortlichen zu ermitteln, sei schwierig, so die Polizei. "Wir sind auf Hinweise und Beobachtungen der Bürger angewiesen", sagt ein Beamter.

Hundetrainerin Neu warnt davor, mit Hunden in diesem Gebiet spazieren zu gehen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass noch mehrere Köder irgendwo liegen oder neu ausgelegt werden. Diese können nicht nur für Hunde gefährlich sein. Katzen und Wildtiere, wie Igel oder Greifvögel, seien gefährdet. "Gefährlich kann es auch für neugierige Kinder werden", befürchtet Neu.

Verdächtige Beobachtungen können der Polizeiinspektion Forchheim unter der Telefonnummer (09191) 7090-0 gemeldet werden.

 

 

 

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