Girl`s Day in Forchheim: An Feuerwehrautos schrauben

27.4.2017, 18:00 Uhr
Girl`s Day in Forchheim: An Feuerwehrautos schrauben

© Fotos: Nina Eichenmüller

Halterungen anbringen oder Kabel isolieren, zählte unter anderem zu den Aufgaben der drei Schülerinnen  der Pestalozzi-Schule, die ihren Girl’s Day bei der Firma Compoint in Forchheim verbracht haben. Dort werden Einsatzfahrzeuge für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste hergestellt und deutschlandweit ausgeliefert. Bei den drei Arbeitsstationen Schlosser, Schreiner und Elektroniker durften die Siebtklässlerinnen den Fachleuten über die Schulter schauen. Später waren sie selbst gefragt. Die Mädchen durften sich dann selbst bei kleineren Projekten unter Aufsicht erproben.

"Ich wollte eigentlich schon immer was mit Feuerwehrautos machen, deswegen könnte ich mir den Beruf für mich gut vorstellen", erzählt  Nadine Förster. Auch ihre Klassenkameradin Sophie Winkler ist begeistert von der Arbeit. "Autos interessieren mich auf jeden Fall, und ich finde es echt spannend, dass so etwas für uns Mädchen angeboten wird."

Händeringend gesucht

Die Schülerinnen sollen ein erstes Gefühl für die Werkzeuge bekommen und durch kleine Hilfsarbeiten erleben, was zu einem technischen Beruf alles dazu gehört. Das geschieht nicht ganz ohne Hintergedanken. "Wir haben in dem Bereich einen Fachkräftemangel und vor allem sehr wenige Frauen, die sich bewerben. Deswegen ist dieser Girl’s Day natürlich auch für uns eine Chance, die jungen Mädchen für unseren Beruf und unser Unternehmen zu begeistern", sagt Ralf Meisner, einer der Geschäftsführer von Compoint.

Neue Auszubildende zu gewinnen, spielt auch für das Unternehmen Infiana eine große Rolle. Auch sie beteiligte sich am Girl’s Day. Jungs durften dabei auch hinter den Kulissen schnuppern. Die Firma hat gleich einen "Tag der Technik" ausgerufen.

"Uns ist wichtig, dass Schüler Interesse an dem Beruf und der Technik zeigen. Meist handelt es sich dabei um Jungs. Ihnen wollen wir die Chance geben, sich zu erproben", erklärt Infianas Personalreferentin Katrin Eger.

Neun Mädchen und vier Jungen von der Ritter-von-Traitteur-Mittelschule in Forchheim haben nach einem Betriebsrundgang die verschiedenen Stationen des Unternehmens kennengelernt. In der Druckerei wurden ihnen die Maschinen erklärt, im Technikum durften sie zusammen mit den Azubis Farbe für die Erstellung einer Folie selbst mischen. Und in der Lehrwerkstatt löteten die Schüler Blinklichter. "Es ist wirklich interessant, dass mal alles zu sehen", sagte Schülerin Madeleine Haller. Selbstkritisch fügt sie hinzu: "Aber ich glaube trotzdem, dass Mädchen dafür kein ausgeprägtes Talent haben. Für mich wäre das jedenfalls nichts."

Lehrerin Sandra Rösch freut sich hingegen über die Möglichkeiten, die den Schülerinnen am Girl’s Day geboten werden. "Betriebsführungen gibt es ja oft für Schüler. Dass sie auch selbst praktische Erfahrungen sammeln dürfen, gibt ihnen einen noch besseren Einblick in die Arbeit."

Ganz sicher sind sich die Mädchen noch nicht, ob ein technischer Beruf für sie in Frage kommt. In einem sind sich aber alle einig: "Der Girl’s Day ist eine tolle Gelegenheit für uns, Berufe kennenzulernen."

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