Gletscherspalte kehrt auf Paradeplatz zurück

17.1.2012, 08:22 Uhr
Gletscherspalte kehrt auf Paradeplatz zurück

Das prominente Bauvorhaben ist nicht arm an überraschenden Wendungen. Die jüngste teilte nun den NN Oberbürgermeister Franz Stumpf nach einem Gespräch mit dem Eigentümer Allobjekt aus Würzburg mit: „Mitte März beginnt der Abriss, Anfang April der Neubau auf der linken Seite.“

Termine für Abriss und Neubau werden für den südlichen Paradeplatz seit mehreren Jahren fast im Monatsrhythmus verkündet, ohne irgendwelche Folgen. Und auch dieses Mal schränkt der OB ein: „Da muss der Stadtrat erst noch mitspielen.“

Denn der Neubau soll in zwei Abschnitte aufgeteilt werden. Die linke Hälfte eilt, weil der künftige Mieter Rewe Druck macht. Oben drüber sollen Büros einziehen.

Auf der rechten Seite zeigt sich einmal mehr, dass für einen Magneten im Textilbereich die Forchheimer Anziehungskraft einfach nicht ausreicht. Stumpf: „Wir haben keinen hergekriegt.“ Daher sollen vorerst kleinere Läden im Erdgeschoss einziehen, was dem OB aber „gar nicht gefällt“.

Plan zurückgezogen

Die „Gletscherspalte“ hatte im Architektenwettbewerb den ersten Platz belegt, war dann aber zugunsten des Drittplatzierten fallen gelassen worden. Im Rahmen der Detailplanung veränderte sich aber auch dieser Entwurf immer wieder sehr stark. In der Öffentlichkeit kamen die letzten Skizzen überhaupt nicht gut an. Inzwischen ist der Plan zurückgezogen worden.

Auch der Sieger-Entwurf wird nur in modifizierter Form wiederauferstehen, so Stumpf: „Die Gletscherspalte wird breiter“, sie wächst von drei auf annähernd sechs Meter. Grund: In der künstlichen Spalte soll künftig der Lieferverkehr abgewickelt werden.

Bisher wurde immer damit geplant, dass die Warenanlieferung von der Rückseite über den Parkplatz des Landratsamtes stattfinden würde. Doch die Kreisverwaltung wollte. so Stumpf, nur einen Lkw pro Tag über ihre Fläche rollen lassen: „Das war zu wenig.“

Anlieferung von vorn

Jetzt also wird vom Paradeplatz aus angeliefert, was natürlich nicht gerade nach Verkehrsberuhigung aussieht. Über den Läden im Erdgeschoss sind nach wie vor Wohnungen geplant. Zwischen den zwei selbstständigen Häusern stellt nur die Fassade eine rein optische Verbindung her. Der erste Plan sah noch einen Übergang vor, also eine Art „Seufzerbrücke“, doch die wurde jetzt ad acta gelegt.

Auf die Frage, was er von der Neuplanung hält, sagte Stumpf: „Ich muss mir das erst durch den Kopf gehen lassen.“ Vor allem die Aussicht, dass es zwei Bauabschnitte und zwei getrennte Häuser geben soll, scheint dem OB nicht recht zu behagen.

Das Architekturbüro Kayser in Aalen fertigt jetzt mit den geänderten Vorgaben einen neuen Entwurf an.

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