Gößweinsteiner und Wallfahrer feiern Dreifaltigkeitsfest mit Bischof

29.5.2018, 10:57 Uhr
Gößweinsteiner und Wallfahrer feiern Dreifaltigkeitsfest mit Bischof

© Thomas Weichert

Zum Dreifaltigkeitssonntag kam heuer Weihbischof Herwig Gössl, der von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Kathrin Heckel und Kindern des Sankt-Franziskus-Kindergartens sowie dessen Leiterin Irmgard Redel begrüßt wurde. Sie übergaben einen bunten Blumenstrauß. Die festliche musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den bewährten Händen von Regionalkantor Georg Schäffner an der Orgel. Die Lesungen trug Rita Schäffner und die Fürbitten der Wallfahrtsführer aus Weilersbach vor.

Seit einigen Jahren fungiert der Pontifikalgottesdienst auch als Wallfahrtsamt für die Wallfahrt von Sankt Anna Weilersbach. Am Ende des Gottesdienstes überreichte Ministrant Andreas Thiem einen Geschenkkorb an den Weihbischof. Bei der Prozession durch den Ort begleiteten die Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung sowie die Vertreter der politischen Gemeinde mit Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) und Drittem Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) an der Spitze den Weihbischof vom Pfarrhaus in die Basilika und zurück. Der Musikverein Gößweinstein unter Leitung von Jürgen Hiltl übernahm die musikalische Begleitung und spielte nach dem Auszug am Pfarrhaus noch ein Ständchen.

Den Pontifikalgottesdienst feierte Gössl in Konzelebration mit Pfarrer Pater Flavian Michali und Wallfahrtsseelsorger Pater Aurelian. Schon in seinen Begrüßungsworten wies Gössl auf die Bedeutung von Gößweinstein für die Wallfahrt hin. Er zitierte einen Theologen, der gemeint hat, man könne die Dreifaltigkeit abschaffen, es falle keinem auf. "Hier am Gnadenort der Heiligsten Dreifaltigkeit in Gößweinstein würde es sicher jeden auffallen", so Gössl.

Gößweinsteiner und Wallfahrer feiern Dreifaltigkeitsfest mit Bischof

© Thomas Weichert

In seiner Predigt bezog sich der Weihbischof auf den Titel des Buchs "Gott ist nicht nett". Dieser Begriff "nett" sei heute eher negativ besetzt. Er meinte, dass Gott heute in der Verkündigung vielleicht zu klein und naiv geworden ist. Einen kleinen Gott brauche niemand. Vielmehr gelte es, die Größe Gottes zu erkennen. Dazu erinnerte Gössl an das Zeitalter der Digitalisierung. Damit verbunden sei eine duale Sichtweise. "Manche Menschen übertragen dies in ihr Leben und sehen nur noch Schwarz-Weiß, Freund-Feind und Kosten-Nutzen."

Nach diesem Schema würden Urteile über Menschen gebildet, die dann unveränderlich bestehen blieben. "Das Leben ist nicht grau, meist sogar bunt. Wer nur nach Kosten und Nutzen denkt, erzieht keine Kinder und pflegt keine Alten und Kranken." Dies sei für die Gesellschaft grundlegend wichtig. Letztlich sei Gott nicht nett, sondern die Liebe. Gott liebe alle Menschen, auch die Sünder. Gott helfe aus den Tiefen, wenn auch nicht immer so, wie der Mensch es wolle. Gössl abschließend: "Diesen Gott brauche ich lebensnotwendig.

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