Gräfenberg-Bahn: Stadträte sind am Zug

20.1.2018, 16:00 Uhr
Gräfenberg-Bahn: Stadträte sind am Zug

© Archivfoto: Rolf Riedel

Der berufsbedingte Eisenbahnfachmann im Gräfenberger Stadtrat, Matthias Striebich (B90/Grüne), hatte in seinem Schreiben an das Gremium die Probleme der Bahnverbindung sehr detailliert aufgezeigt und Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung vorgeschlagen. Unter anderem sollte die Strecke mittelfristig elektrifiziert werden. Als weitere Vorgehensweise sieht der Beschlussvorschlag der Verwaltung vor, dass die Anliegergemeinden der Strecke eine auf dem Antrag basierende Stellungnahme öffentlichkeitswirksam an die zuständigen Stellen wie die Bahn AG oder auch die VAG und einzelne Politiker übergeben.

Mit dem Landrat reden

Er habe bereits vor Weihnachten versucht, nach der Pannenserie mit allen Gemeinden an der Strecke zu reden, was aber aus Termingründen nicht möglich war, erklärte Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD), er wolle dies aber nun nochmals versuchen und auch den Landrat mit einbinden. Für Werner Wolf (FW) und Hans Derbfuß (CSU) war der Antrag zu detailliert, er sollte von Politikern nochmals verständlich abgefasst werden, was Heiko Kracker sehr missfiel: "Wir sollten den Antrag hier nicht zerreden!" Der Bürgermeister erinnerte nochmals an den Zustand im Herbst, als aufgrund technischer Probleme eine zusätzliche Begleitperson im Zug mitfuhr und in Eschenau "händisch die Schranke öffnete und wieder schloss". Letztendlich stimmte der Stadtrat einstimmig dafür, den Antrag von Striebich in der vorliegenden Form weiter zu verfolgen.

"Das ist kein Schmuckstück, wir sollten es aber genehmigen" erklärte Heiko Kracker zum Antrag eines Telekommunikationshändlers im Altstadtbereich, an seinem Laden ein Werbeschild anbringen zu dürfen. Dem stehen Belange des Denkmalschutzes entgegen. Grundsätzlich schlossen sich alle Mitglieder des Gremiums den Äußerungen Krackers an, bevorzugten aber eine andere, weniger aufdringliche Form des Werbebanners. Dem Vorschlag von Werner Wolf, das Thema zurückzustellen und nochmals mit dem Antragsteller wegen einer mit dem historischen Ensemble besser harmonierenden Form eines Werbebanners zu reden schlossen sich 13 von 15 Räten an.

Photovoltaik-Anlage in Walkerbrunn und Guttenburg

Die Stadt plant eine Photovoltaik-Freiflächen-Anlage im Bereich Walkersbrunn – Guttenburg. Die Details des Bebauungsplans mit Grünordnungsplan wurden vom Landschaftsarchitekten David Neidl aus Sulzbach-Rosenberg vorgestellt. Der neue Flächennutzungsplan soll für 30 Jahre Gültigkeit besitzen. Neidl musste zu einigen Fragen Stellung nehmen und führte auch aus, dass das komplette Areal eingegrünt wird. Sowohl die Änderung des Flächennutzungsplanes als auch der Vorentwurf des Bebauungsplans wurden einstimmig gebilligt.

Freibad: Sanierung unumgänglich

Im Sommer 2016 mussten die Gräfenberger aus hygienischen Gründen auf die Nutzung ihres Freibades verzichten. Mit Hilfe des Fördervereins konnte im vergangenen Jahr wieder gebadet werden, doch eine grundlegende Sanierung ist nach wie vor unumgänglich. Gemeinsam haben daher der Förderverein, die GBL, die Grünen, die CSU und die SPD die Einrichtung eines Arbeitskreises beantragt, der dieses Ziel vorantreiben soll. Werner Wolf (FW) stellte die Frage nach dem Sinn dieses Arbeitskreises. Nach einer kurzen Diskussion beendete der Bürgermeister diese mit dem Hinweis, dass eigentlich alle diesen Arbeitskreis wollen. Mit dem Zusatz, dass auch der Bademeister integriert werden müsse, wurde der Antrag einstimmig angenommen. Jede Fraktion stellt einen Vertreter.

Ebenfalls einstimmig wurde dem Antrag auf Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Einleiten von mineralölhaltigem Abwasser aus einem Waschplatz in die öffentliche Abwasseranlage der Stadt Gräfenberg zugestimmt. Grundlage der Entscheidung ist ein Gutachten des Wasserwirtschaftsamtes Kronach vom Oktober letzten Jahres.

Die von den Mitgliedsgemeinden der VG Gräfenberg vorgeschlagenen Benutzungsentgelte für private und gewerbliche Leitungen in öffentlichen Straßen wurden ohne Gegenstimmen abgesegnet.

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