Gräfenbergbahn: Sind die Fehler abgestellt?

2.2.2018, 08:27 Uhr
Gräfenbergbahn: Sind die Fehler abgestellt?

© Scott Johnston

Die Stadträte der CSU Gräfenberg hatten sich mit der Bitte um Unterstützung und Aufklärung an MdL Hofmann gewandt. Im Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten wies Hofmann darauf hin, dass neben den Ausfällen selbst, die insbesondere für die Pendler und die Schülerschaft unzumutbare Situationen hervorgerufen haben, auch das schlechte Krisenmanagement für reichlich Verstimmung gesorgt habe.

Hofmann: "Fahrgäste wurden am Straßenrand oder am Bahnsteig stehen gelassen. Mit Privatfahrzeugen wurde der Schienenersatzverkehr ersetzt." Er forderte, dass sich derlei Zustände nicht mehr wiederholen dürfen, denn: "Viele Bürgerinnen und Bürger sind auf einen verlässlichen Zugverkehr angewiesen". Die Fehler seien hoffentlich nun für die Zukunft behoben.

DB-Sprecher Josel räumte daraufhin ein, dass es "in den Anfängen" zu "Fehlern im Ablauf des Ersatzverkehrs" gekommen sei, die in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt nach einigen Tagen jedoch abgestellt werden konnten. Hier hakte Hofmann nach: "Ist das auch für zukünftigen Ersatzverkehr gewährleistet?" Josel sicherte auf diese Nachfrage zu, dass die Probleme sich in der Zukunft nicht mehr wiederholen würden. Gleichzeitig informierte er darüber, dass die Bahn in die technische Infrastruktur der Strecke investiert habe. Von Hofmann auf die Stellwerkproblematik angesprochen, meinte Josel, dass diese Probleme aufgrund der Investitionen ebenfalls der Vergangenheit angehören sollten.

Bürger sollen sich melden

Hofmann kündigte an, die weiteren Entwicklungen bei der Gräfenberg-Bahn im Auge zu behalten: "Ich bin gerne bereit, den Problemen nachzugehen und ermuntere ausdrücklich dazu, dass sich Bürger vor Ort an mich wenden, falls es künftig zu Verschlechterungen kommt."

Und im bayerischen Landtag bleibt die "Pannenbahn" ebenfalls ein Thema: MdL Martin Ganserer (Grüne) verkündet in einer aktuellen Mitteilung, dass die Fraktionen im Wirtschaftsausschuss einstimmig einen Bericht der Staatsregierung zur Gräfenbergbahn gefordert haben. Ganserer spricht von jahrelanger "Flickschusterei".

Zudem fordern die Landtagsgrünen, dass bei der "ohnehin notwendigen grundlegenden Sanierung" der Ausbau der Strecke gleich mitgedacht werde. Hierzu zählten die Beschleunigung der Fahrzeiten durch die Sicherung der Bahnübergänge wie in Igensdorf, die abschnittsweise Anhebung der Höchstgeschwindigkeit sowie neue Kreuzungsmöglichkeiten.

"Um den Anschluss des ländlichen Raumes an die Metropole Nürnberg zu verbessern, muss für die Gräfenbergbahn ein Halbstundentakt bestellt werden", sagt auch Emmerich Huber, grüner Landtagskandidat aus Forchheim.

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