Gräfenberger Freibad bleibt geschlossen

19.5.2016, 06:00 Uhr
Gräfenberger Freibad bleibt geschlossen

© Foto: Roland Huber

GRÄFENBERG — „Turnusmäßig werden alle öffentlichen Badeanstalten jedes Jahr einer Prüfung unterworfen“, erklärt Jürgen Kupfer, Fachbereichsleiter am Forchheimer Landsratsamt und dort zuständig für „den Vollzug des Infektionsschutzgesetzes“. Das Gräfenberger Bad wurde dabei vergangene Woche genauer unter die Lupe genommen, mit dabei waren neben dem Gräfenberger Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla, die Leiterin des Forchheimer Gesundheitsamtes, Christiane Fleischmann und zusätzlich auch Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aus Erlangen.

Bis auf Weiteres keine Möglichkeit 

„Das Bad entspricht nicht den Vorgaben und kann derzeit nicht freigegeben werden“, erklärt Kupfer in einem Telefonat mit unserer Zeitung. „Die Mängel sind so umfangreich, dass man das nicht von heute auf morgen beheben kann“, so Kupfer weiter. Es gebe überdies „erhebliche Defizite im technischen Bereich“. Im Klartext heißt das: Eine zeitgemäße Schwimmbadtechnik, etwa eine Chlordosierungsanlage, gibt es im Gräfenberger Freibad nicht. Das Badewasser wird durch den Bademeister per Hand gechlort. Außerdem weise das Bad auch „diverse Mängel im sanitären Bereich“ auf, so Kupfer weiter. Doch damit nicht genug: „Die Mängel ziehen sich über die Gesamtheit des Bades hin“. Das Resumée: „Ich sehe bis auf Weiteres keine Möglichkeit, das Gräfenberger Freibad als Badeanstalt zu nutzen“, so Kupfer.

Wie es jetzt weitergeht mit dem Bad, versucht Hans-Jürgen Nekolla zu erklären: „Es war jedem bewusst, dass das Damoklesschwert über uns schwebt“, muss der Bürgermeister in einem Telefonat mit unserer Zeitung einräumen, „das trifft uns hart“. Zwar sei das Bad seit 50 Jahren „regelmäßig aufgehübscht worden“, so Nekolla, doch sei die Umrandung des Beckens nicht hundertprozentig eben, es gebe nur ein Handwaschbecken für zwei Toiletten und auch die Hydraulik sei „nicht gleichmäßig“.

Alle Hebel will der Bürgermeister in Bewegung setzten, damit die Badegäste heuer doch noch in die Fluten springen können. Auf Sofortmaßnahmen hofft das Stadtoberhaupt, mit dem Landrat habe er bereits gesprochen, mit der Chefin des Gesundheitsamts will Nekolla noch in dieser Woche Gespräche führen. Frank Unkroth, Leiter des Geschäftsbereiches Bauen und Umwelt im Forchheimer Landratsamt hat für den gestrigen Nachmittag bereits seinen Besuch angekündigt. „Das Freibad hat bei der Bevölkerung einen hohen Stellenwert“, sagt Nekolla, „und wir bemühen uns, das hinzukriegen.“

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