Gräfenberger Realschüler nähern sich Stadtgeschichte kreativ

9.1.2018, 09:00 Uhr
Gräfenberger Realschüler nähern sich Stadtgeschichte kreativ

© Foto: Schütz

Um was geht es bei "sChOOL-in"? "Innerhalb des Bildungsangebotes für Kinder und Jugendliche erhalten Ganztagesschulen eine stetig wachsende Bedeutung", so drückt es Heike Schütz, die Leiterin der Akademie für Ganztagspädagogik (AfG), aus und fährt fort: "Die Vorstellung, dass Schule mehr sein kann, als der klassische Vormittagsunterricht, gewinnt immer mehr an Zustimmung."

Lernen, Spielen, sportliche und musische Betätigungen, Entspannung – die Ganztagsschule bietet die Chance, Bildung als vielfältigen und kreativen Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung zu gestalten.

Die Akademie für Ganztagsschulpädagogik (AfG) hat ein vielfältiges Fortbildungs- und Netzwerkangebot entwickelt, das sich an alle richtet, die im schulischen Ganztag tätig sind oder künftig tätig sein wollen. Die AfG hat für die Umsetzung des Ganztagsschulbetriebs das Bildungsangebot "sChOOL-in" entwickelt, das schon seit einigen Jahren im Schulzentrum Gräfenberg erprobt wird.

Reizvolle Schwerpunkte

Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Ganzheitliche Betreuung und Förderung, Mittagsverpflegung, Studierzeit und praxisorientierte Interessens- und Freizeitgestaltung.

"Als Brücke zum Unterricht" bezeichnet Heike Schütz diese Projektarbeit. Hier können sich in einem Bündel aus thematisch unterschiedlichen Projekten Regelunterricht und Lebenspraxis treffen. Die Projektarbeit wird unterrichtsbegleitend und fächerübergreifend durchgeführt.

Nun ist, zusammen mit Martin Haendl vom Bildungsbüro beim Landratsamt Forchheim, die Idee eines Kunstprojektes "Altstadt Gräfenberg" entstanden. Schülerinnen und Schüler aus der Ritter-Wirnt-Realschule und der Mittelschule Gräfenberg, der "sChOOL-in" Kooperation, entwerfen im Rahmen des Kunst- oder Werkunterrichtes oder als Projektarbeit künstlerisch gestaltete Fahnen, Plaketten, Stelen oder ähnliche Objekte für ausgesuchte Häuser in der Altstadt Gräfenbergs. Die Objekte könnten dauerhaft oder zu besonderen Veranstaltungen und Feierlichkeiten, wie etwa dem Bürgerfest, verwendet werden.

Ergänzend könnte eine Auswertung geschichtlicher Quellen und Dokumente, wie zum Beispiel der Häuserchronik der Stadt Gräfenberg, im Geschichts-, Sozialkunde- oder Kunstunterricht erfolgen. Die Kunstobjekte könnten damit Bezug nehmen auf die Stadtgeschichte durch Kunstwerke an den Stadttoren, die Geschichte einzelner Häuser wie dem alten Kommunbrauhaus, der Kräuselschmiede, dem Scheunenviertel rund um die alte Stadtmauer oder ihrer Bewohner.

Exkursionen zum Objekt

Dadurch könnten auch Bildungskooperationen durch Exkursionen der Arbeits- oder Projektgruppen der Schule mit örtlichen Akteuren oder Vereinen entstehen. Mit dem Einverständnis der Hauseigentümer oder — bei Nutzung des öffentlichen Raumes — mit der Genehmigung durch die Stadt, könnten auch dauerhafte Objekte entstehen, wie sie vorbildhaft Martin Haendl in der mittelalterlichen Stadt Canale die Tenno in Italien am Gardasee gesehen hat.

Ein erster Anstoß wurde nun durch die Anschubfinanzierung der Zukunftsstiftung der Sparkasse gegeben. Aus dem Innovationsfond der Bildungsregion des Landkreises Forchheim, einem Zuschuss der Stadt Gräfenberg, mit Hilfe der Altstadtfreunde, dem Bildungsbüro und gegebenenfalls weiterer Kooperationspartner, der am Ort vorhandenen Banken und anderen Sponsoren wie den Steinbrüchen, müsste sich ein solches Unterfangen auch finanziell stemmen lassen. Bis zum Bürgerfest im Jahr 2019 wäre auch ein zeitlicher, für alle Beteiligten erreichbarer, nicht zu enger Rahmen gesetzt.

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