"Great Beer": Julia Nedomas erste Erfahrungen in den USA

29.8.2014, 13:16 Uhr

© privat

Alle 75 diesjährigen PPP-Teilnehmerhaben  ihr Austauschjahr mit einem Seminar in New York City begonnen. Wir wurden von unsere Austauschorganisation Cultural Vistas herzlich am John F. Kennedy Airport empfangen und hatten wundervolle vier Tage in der Metropole. Das Seminar, das im State Department in New York stattfand, deckte alle wichtigen Themen für die ersten Wochen in den Staaten ab,  zum Beispiel  "Was muss ich beim Autokauf in den USA beachten?", "Welche Dokumente brauche ich, um meine Social Security Number zu beantragen?", "Wie gelingt die Kommunikation mit der Hostfamily am besten?", "Wie bereite ich mich auf Vorstellungsgespräche in amerikanischen Firmen vor?".

Es war sehr viel Input, doch Sightseeing kam glücklicherweise nicht zu kurz: Wir haben eine Stadtrundfahrt mit den berühmten Doppeldeckerbussen unternommen, was ein wirklich einmaliges Erlebnis war. Die Stadt ist wirklich, vor allem für mich als Landei, der pure Wahnsinn – alles ist unglaublich groß, für mich war es irgendwie nicht greifbar.
Nach diesen vier Tagen ging es für jeden Austauschstudenten  auf seine individuelle Weiterreise. Für mich hieß das Ziel: Riverside in Südkalifornien, wo mich nach einer langen Reise meine College-Koordinatorin Joy zusammen mit ihrem Ehemann vom Flughafen abholte. Die erste Nacht verbrachte ich bei Joy, wo ich am nächsten Tag schon meinen ersten Mitstudenten kennenlernte: Sam aus China. Er wohnt ein ganzes Jahr bei Joy und ihrem Mann. Er brachte mich mit seinem neuen Auto (ein Volkswagen – "I bought it because we know that made in Germany is always a good sign" ;)) zu meiner Hostmam Judith, die mich schon freudig erwartet hat.

Ich habe mich ab dem ersten Moment sehr wohl gefühlt  in dem kleinen amerikanischen Häuschen mit kleinem Vorgarten und den zwei süßen Hunden, die den ganzen Tag im Haus herumhuschen. Mein Zimmer ist ebenso typisch amerikanisch eingerichtet – ein großes, hohes Bett und ein eigenes kleines Bad sowie einen kleinen begehbaren Kleiderschrank – wirklich fantastisch!

Judith war vom ersten Moment an sehr engagiert, mich in die Gemeinde zu integrieren und mich ihren Freunden und Bekannten vorzustellen. Gleich am nächsten Tag sind wir  in die Kirche, wo ich eine Menge Leute kennengelernt habe, die alle sehr offen waren. Die meisten Leute, mit denen ich gesprochen habe, verbnden mit Deutschland beziehungsweise Bayern "this great beer". ;-) Auch einige junge Leute aus dem Studentenclub des Newman Centers (die katholische Gemeinde hier) konnte ich am ersten Tag kennenlernen, die mich sofort sehr nett in ihre Runde aufgenommen und mir Zugang zu der Auflistung anstehender Events gegeben haben, zum Beispiel Filmabende, Fahrradtouren etc.

Am nächsten Tag ging es weiter mit neuen Bekanntschaften, ich hatte wirklich noch nie Probleme mir Namen zu merken, aber in den ersten Tagen konnte ich keinen einzigen Namen behalten. Das Orientierungsseminar für internationale Studenten am Campus des Riverside City College, an dem übrigens auch meine Hostmam arbeitet,  war sehr hilfreich. Ich bin dem International Club beigetreten, der regelmäßig Ausflüge und Treffen für internationale Studenten organisiert. Nächsten Samstag findet bespielsweise eine Beachparty am Hungtington Beach für alle internationalen Studenten statt.

Darüberhinaus habe ich meine Kurse für das Semester ausgewählt. Da ich keine allgemeinbildenden Fächer belegen muss, um an eine amerikanische Universität wechseln zu können, so wie es die meisten hier machen wollen, entschied ich mich für berufsbezogene Kurse (einen Adobe Illustrator Kurs, Management Communication und Newspaper Editing, indem an der College Zeitung Viewpoint gearbeitet wird).  Die Mittagspausen habe ich mit meinen neuen Freunden verbracht: Yasin aus der Türkei, Edward aus Russland, Carina aus England, Dana aus Rumänien, Rowina aus Venezuela usw – eine bunte, interessante Truppe!

Wie ihr sicherlich merkt, habe ich sehr viel  Glück mit meinem Zielort, der Gastmutter und der Uni. Alle sind aufgeschlossen und offen und haben mich sehr herzlich in die Gemeinde aufgenommen. Die Sorgen, keinen Anschluss zu finden oder in eine unpassende Familie zu kommen sind weg – nun kann das Jahr beginnen.

 

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