Grundbesitzer müssen für Mehrwert zahlen

7.12.2011, 18:16 Uhr
Grundbesitzer müssen für Mehrwert zahlen

© Irene Lenk

Der Sachverständige Maximilian Karl aus Landshut hat im Auftrag der Stadt für jedes betroffene Grundstück im Sanierungsgebiet Bamberger Straße ein Gutachten erstellt. Es hält den heute gültigen Verkehrswert fest und errechnet den Endwert nach Abschluss der vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen.

Die Differenz stellt die Stadt den Eigentümern der Grundstücke als Ausgleichsbetrag in Rechnung. Die Besitzer zahlen also gleichsam dafür, dass ihnen die Stadt mit dem Geld der Öffentlichkeit eine Bodenwertsteigerung beschert hat. Zwischen 15 und 27 Euro beträgt die Wertsteigerung je Quadratmeter.

Finanzieller Vorteil

Die Ausgleichsbeiträge sind endgültig erst 2018 fällig, also nach Abschluss der Sanierung. Wann die beginnt, ist zwar noch unklar. Doch wer sich schon heute zur Zahlung entschließt, kann einen recht großen finanziellen Vorteil genießen. Denn: Frühzahler erhalten rückwirkend pro Jahr einen Rabatt in Höhe von 6,5 Prozent. Das ist der derzeit gültige langfristige durchschnittliche Zinssatz.

Die Möglichkeit, jetzt schon unter diesen Bedingungen zu zahlen, räumt durchaus nicht jede Kommune ihren Bürgern ein, wie Maximilian Karl im Finanzausschuss des Stadtrates sagte: „Ich komme viel herum, aber wie Sie die Sache angehen — ganz großes Kompliment.“

Das Sanierungsgebiet ist in vier Abschnitte unterteilt: der nördliche Teil von der Von-Brun- bis zur Egloffsteinstraße, der südliche Teil bis zum Spital, außerdem zwei rückwärtige Teile entlang der Wiesent.

Die Wertermittlung legt als Kriterium unter anderem die Lage zugrunde und den Effekt, den die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen haben werden, etwa auf die Verkehrssituation, die Infrastruktur, die Naherholung oder das Wohnungsangebot. Grundeigentümer, die sich mit privaten Mitteln an der Sanierung beteiligen wollen, können dies in einer Vereinbarung mit der Stadt unter Umständen geltend machen und ihren Ausgleichsbeitrag dadurch verringern. Ob eine private Investition prozentual oder komplett angerechnet wird, hängt von den Sanierungszielen der Stadt in diesem Gebiet ab.

Ob Karl eine Einschätzung abgeben könne, in welche Richtung die Bamberger Straße aufgewertet werden könnte, wollte Udo Schönfelder (CSU) wissen. Darauf reagierte der Sachverständige für die Ermittlung von Bodenwerten diplomatisch: „Über den künftigen Branchenmix kann ich nichts sagen.“ Aber: „Eine 1A-Lage war die Bamberger Straße nie und werden Sie nie aus ihr machen können.“ Allerdings: „Hervorragend geeignet“ für die gewerbliche Nutzung seien die ebenerdigen Ladenflächen nach der Aufwertung des Umfeldes auf alle Fälle.

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