Hallerndorf: Geht es ums Geld oder um die Moral?

12.10.2016, 17:39 Uhr
Die Hallerndorfer Schule: Hat sie noch eine Zukunft?

© Foto: Martin Regner Die Hallerndorfer Schule: Hat sie noch eine Zukunft?

Nach dem Hallerndorfer Gemeinderat wurde auch der Schulverband von der Regierung von Oberfranken aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben. Wie berichtet hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür entschlossen, den gemeinsamen Schulsprengel fortführen zu wollen.

Nachdem Torsten Gunselmann als Bürgermeister und Verbandsvorsitzender die Argumente der Gemeinde Hallerndorf vorgetragen hatte, kritisierte Lisa Hoffmann von der Forchheimer Arbeiterwohlfahrt (Awo) das Hirschaider Ansinnen: „Für den Träger der Offenen Ganztagesschule wäre das eine Planungs-Unsicherheit, weil wir dafür Personal unbefristet angestellt haben. Wir wären sehr interessiert, das so zu erhalten, wie es jetzt ist.“

Je die Hälfte dafür und dagegen

Schuldirektor Günther Dalles informierte über die Ergebnisse einer Elternbeiratssitzung am Montag.

Bei der Zusammenkunft hätten die Elternvertreter vor allem kritisiert, dass sie bislang weder von der Gemeinde Hirschaid noch von der Gemeinde Hallerndorf nach ihrer Meinung gefragt worden seien, so Dalles. Aus seiner Sicht dürfte etwa die Hälfte der betroffenen Eltern dafür sein, die andere Hälfte dagegen.

Werner Fischer (WG Hallerndorf) wandte sich mit einem moralischen Appell direkt an Elke Eberl: „Ich sehe es als gesellschaftlichen Auftrag, die Mittelschule zu erhalten.“ Wie berichtet könnte am Ende die Hallerndorfer Mittelschule geschlossen werden, wenn die Schüler aus dem Hirschaider Gemeindegebiet wegfallen.

Eberl antwortete mit der Befürchtung, dass in ein paar Jahren womöglich auch die Schule in Sassanfahrt gefährdet sein könnte, und der Feststellung, dass auf Bürgerversammlungen in ihrer Kommune die nun beantragte Sprengeländerung schon seit Jahren gefordert worden sei.

„Letztlich geht’s der Gemeinde Hirschaid nur ums Geld“, räumte Eberl aber unumwunden ein. Im Moment fließen jährlich zwischen 60 000 und 70 000 Euro Schulverbandsumlage von Hirschaid nach Hallerndorf.

„Jeder kämpft für sich, das ist leider so“, bedauerte Eberl anschließend, bevor sie sich ein Stück weit von Klaus Homanns Vorgehen distanzierte, der den Auflösungsantrag forciert hat: „Ich hätte das nicht beantragt.“

Heimische Rüffel

Die von Torsten Gunselmann formulierte Stellungnahme des Schulverbands für den Erhalt des Schulsprengels wollte sie dann aber doch nicht unterstützen: „Sonst kriege ich meinen Rüffel daheim.“ Eberl stimmte als einziges Verbandsratsmitglied dagegen, während die vier Hallerndorfer Vertreter erwartungsgemäß geschlossen dafür votierten.

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