Harte Diskussion um ein Betriebsleiter-Wohnhaus

21.2.2015, 15:00 Uhr
Harte Diskussion um ein Betriebsleiter-Wohnhaus

© Foto: Riedel

Zur Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlichen Sitzungen gehörte die Mitteilung von Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla, dass dem Evangelisch-Lutherischen Kindergarten Gräfenberg, befristet auf ein Jahr, spätestens bis zur Auszahlung des Ist-Überschusses durch das Landratsamt, ein Darlehen in Höhe von 50 000 Euro gewährt wurde – das mit den marktüblichen Konditionen zu verzinsen ist.

Auch darüber, dass der Auftrag für die Ersatzbeschafffung von Tragkraftspritzen der Feuerwehren in Lilling und Haidhof an den günstigsten Anbieter ging, informierte der Bürgermeister. Keine Einwände erhoben die Stadträte gegen die Bauleitplanung des Marktes Hiltpoltstein, der für zwei Grundstücke in Schoßaritz im Bereich nördlich von Almos den Flächennutzungsplan ändern möchte. Um die Errichtung eines Wohnhauses zu ermöglichen, soll eine gemischte Baufläche dargestellt werden.

Mehr Aussprache erforderte ein Antrag auf Verlängerung des Vorbescheides zum Neubau von zwei Wohnhäusern auf einem Flurstück das zu Thuisbrunn gehört, weil dieser Antrag zum wiederholten Mal gestellt wurde. Am Ende stimmten die Räte ohne Gegenstimme zu. Die Bauvoranfrage eines jungen Bauunternehmers aus Lilling entpuppte sich als Aufreger: Der Jungunternehmer verfügt zwar über einen genehmigten Bauantrag für ein Wohnhaus, möchte aber ein Betriebsleiter-Wohnhaus auf einem Grundstück errichten, das zwar im Geltungsbereich eines Flächennutzungsplanes, aber im Außenbereich liegt. Die Stadträte sahen öffentliche Belange als gegeben. Zufahrt und Wasserversorgung sind gesichert. Es liegen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Betriebsleiterhauses aber nicht vor. Der Flächennutzungsplan weist für den Grundstücksteil westlich der bestehenden Halle landwirtschaftliche Nutzfläche aus. Nördlich wurde ein Teil als Gewerbegebiet ausgewiesen. Zwar können in Gewerbegebieten ausnahmsweise Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen, sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter zugelassen werden, doch das sahen die Stadträte anders.

Ex-Bürgermeister Werner Wolf (FW) erinnerte daran, dass der Bauwerber über einen in nächster Nähe liegenden Bauantrag verfügt, der alle Forderungen erfüllt. Wolf konnte sich nur dann mit einem solchen Bauwerk anfreunden, wenn es direkt an den bestehenden Hallenkörper angegliedert wäre.

Für Kompromiss geworben

Stadtrat Heiko Kracker (GBL), befürchtet eine neue Änderung des Flächennutzungsplans und prophezeit Zersiedelung. Grünen-Stadtrat Matthias Striebich spricht von „Salamitaktik“ des Antragstellers. CSU-Stadtrat Hans Derbfuß warb für einen Kompromiss. Er könnte sich damit anfreunden, wenn das Haus direkt an die bestehende Halle angelehnt wäre und der Stadt keine Kosten entstehen. Am Ende verweigerte der Stadtrat das Einvernehmen mit elf gegen zwei Stimmen.

Keinerlei Probleme hatte eine Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus auf einem Flurstück der Gemarkung Guttenburg, wenn der Bauherr die Kosten für den Anschluss an den öffentlichen Kanal, sowie die öffentliche Wasserversorgung übernimmt

Schließlich bestätigte der Stadtrat von Gräfenberg einstimmig die in der Dienstversammlung vom 13. Januar erfolgte Wahl von Werner Knaut zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Walkersbrunn und von Iris Trautner zu seiner Stellvertreterin.

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