Hausen: Eine Pipeline aus Bier

19.6.2017, 10:00 Uhr
Hausen: Eine Pipeline aus Bier

© Alexander Hitschfel

"Aus der Dadenleidung kummd ka Bier; oder vielleicht ja doch?". Mit diesem neuen abstrusen Forschungsprojekt hat sich der Coburger Hochschulprofessor, der beruflich auf dem Gebiet der Laser- und Lichttechnik unterwegs ist, beschäftigt und präsentierte im Rahmen eines fränkischen Mundartprogrammes seine Forschungsergebnisse.

Doch zurück zum Anfang: Zu Beginn seines Programmes stürmt Dohlus auf die idyllische Naturbühne des Greifenhofs, mit einem Handy am Ohr und flucht lautstark. Der Grund: Er hängt seit mehreren Tagen immer wieder stundenlang in der Warteschleife seines Telefonanbieters, ohne direkt einen Servicemitarbeiter an die Strippe zu bekommen. Doch er hat ja das Hausener Publikum. Dem gibt er sein Handy in die Hand mit der Aufforderung, ihn zu informieren, wenn endlich ein Sachbearbeiter des Anbieters in der Leitung sei.

Seine neueste Idee werde das Internet revolutionieren, ist sich Dohlus sicher. In Zeiten, in denen niemand mehr ohne eine Datenleitung auskommt, in der auch Strom und Gas automatisch ins Haus geliefert werden, müsse das doch mit Bier auch gehen, verkündete er. "Alles kommt direkt ins Haus, blos ka Bier", stellte Dohlus fest. Und genau an dieser Problematik habe er in den letzten Wochen und Monaten geforscht. So will er demnächst die überdimensionierten verlegten Leerrohre für die Glasfaserkabel auch als "Bier-Pipeline" direkt ins Haus nutzen. Um jedoch in den Leitungsrohren Bier und Daten getrennt in die Haushalte zu liefern, hat der Kabarettist ein Hilfsmittel erfunden, eine sogenannte "Bier-Daten-Weiche", die den Daten- und den Bierfluss voneinander trennen soll.

Mit seinem Kabarettprogramm nutzt der Hochschulprofessor aber auch gleich die Gelegenheit und macht sein Publikum nachdenklich und warnt: Denn nicht nur die Menschen könnten sich Daten aus dem Netz holen, sondern auch das Netz greife selbst Daten ab und das nicht zu knapp.

Dann plötzlich ein Zwischenruf aus dem Publikum: "Ein Sachbearbeiter des Telefonanbieters ist am Handy". Kurz, obgleich des vorwitzigen Einwurfes einer Besucherin, nur ein kleines bisschen irritiert, nimmt der Kabarettist sein Handy an sich, hört kurz zu und sagt: "Falscher Alarm, immer noch Warteschleife" und überspielt so gekonnt die Situation und lässt das Handy weiter durch die Reihen wandern.

Nach der Pause wertete Dohlau dann die an das Publikum ausgeteilten Fragebögen über die "Breitbierverkabelung" auf humoristische Art und Weise aus. Getreu dem Motto: "Traue keiner Bilanz, die du nicht selbst gefälscht hast", sortierte der Coburger Kabarettist die Antworten, die ihm nicht gefielen aus und konnte sich so am Ende über eine "einhundertprozentige Zustimmung" seiner Gäste freuen.

Wer die Veranstaltung, die von der Gemeinde Hausen in Kooperation mit dem Fränkischen Theatersommer organisiert wurde verpasst hat, der sollte sich im Internet über weitere Auftrittstermine erkundigen; es lohnt sich.

www.theatersommer.de

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