Hausen: Überlaufbecken ist achtmal größer als geplant

27.10.2016, 14:35 Uhr
Hausen: Überlaufbecken ist achtmal größer als geplant

© Alexander Hitschfel

Anwohner klagen über Feuchtigkeit im Keller und machen das überdimensionierte Regenrückhaltebecken dafür verantwortlich. Bürgermeister Gerd Zimmer (SPD), der die Ausführungsplanung unterschrieben hat, weist sämtliche Anschuldigungen von sich. Er nimmt für den Fehler den Bauamtsleiter Franz-Josef Ismaier in die Pflicht. Wer ist nun schuld? Fakt ist, nachdem Bürgermeister Gerd Zimmer aus seiner langen krankheitsbedingten Abwesenheit zurück ins Rathaus kam, wurden ihm die Ausführungsplanungen des Überlaufbeckens für das neue Baugebiet Lohe V vorgelegt, die er auch, nach Rücksprache mit dem Bauamtsleiter, unterschrieb.

Doch dann der Schock: Als im Juli die Arbeiten anfingen, trauten die Anwohner ihren Augen nicht. Das Regenrückhaltebecken reicht bis an die Grundstücksgrenze der Häuser.

Zu viel ausgehoben

Die Größe des Beckens war aber nicht wie ursprünglich geplant, sondern achtfach so groß. 850 Kubikmeter wurden zu viel ausgehoben. Die Anwohner sind in Rage, beschweren sich am Landratsamt, das Landratsamt stellte die Bauarbeiten ein.

Bürgermeister Zimmer brachte die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung auf den neuesten Stand. Man prüfe derzeit mit einer Fachfirma, ob die Vermutungen der Anwohner zutreffen. Die klagen nämlich seit dem überdimensionierten Aushub in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnbebauung über Feuchtigkeit im Keller und haben das viel zu große Regenüberlaufbecken in Verdacht.

Nicht voreilig sein

Man müsse erst einmal eine längere Regenzeit abwarten und schließlich prüfen, ob die Feuchtigkeit überhaupt auf das Regenüberlaufbecken zurückzuführen sei, warnte Zimmer vor voreiligen Schlüssen. Kritik an seiner Unterschrift unter die Planunterlagen wies der Rathaus-Chef zurück: „Für was habe ich denn einen Bauamtsleiter“, hatte Zimmer sich schon in einer der letzten Sitzungen versucht zu rechtfertigen.

„Ich habe ihn nach meiner Krankheit gefragt, ob ich die Planungen bedenkenlos unterschreiben könne“, so Zimmer. Aus dem Rathaus ist zu hören, das Verhältnis zwischen Bauamtsleiter Franz-Josef Ismaier und Bürgermeister sei inzwischen „frostig“. Zu dem Vorgang wollte sich Bauamtsleiter Franz-Josef Ismaier nicht öffentlich äußern.

Von Seiten der betroffenen Bürger heißt es inzwischen, man habe sich in der Angelegenheit rechtsanwaltlichen Beistand geholt.

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