Heiligenstadt: Brauereien-Express fährt Minus ein

2.12.2017, 15:48 Uhr
Die Linie der VGN fährt ein Minus ein. Das sorgte für Diskussion im Gemeinderat.

© Rolf Riedel Die Linie der VGN fährt ein Minus ein. Das sorgte für Diskussion im Gemeinderat.

Die positive Nachricht: Heiligenstadt ist energieautark. Die gemeindlichen Einrichtungen haben einen jährlichen Bedarf von knapp über zehn Millionen Megawatt, erzeugen aber über Windkraft, Photovoltaik und andere Energiequellen 201 Prozent selbst. Der Durchschnitt im Landkreis Bamberg liegt bei 55 Prozent. Dem Wunsch von Bürgermeister Helmut Krämer, beim zentralen Stromeinkauf auf Ökostrom zu setzen, was lediglich 300 Euro Mehrkosten im Jahr betrage, schloss sich der 3. Bürgermeister Johannes Harrer an. Denn "als Überproduzent sind wir ein Aushängeschild. Der Umstieg auf Ökostrom sei eine Prestigeangelegenheit für unsere Gemeinde".

"Wir sparen doch überall"

Anke Kraasz gab zu bedenken, dass "wir überall sparen, wir sollten daher lieber Strom einsparen". Hier stimmte auch Elisabeth Dicker zu und war gegen den Vorschlag der Verwaltung, auf Ökostrom umzusteigen.

Einstimmig hat der Marktgemeinderat dem Materialeinkauf für die Breitbandverlegung in Oberleinleiter in Höhe von 10 500 Euro zugestimmt. Die Entscheidung zur Anschaffung von Laborgeräten, Hochdruckreinigern und Trockensaugern für die neue Kläranlage in Höhe von knapp 17 000 Euro wurde klar genehmigt. Am 18. November begannen die Umbauarbeiten am alten Feuerwehrhaus, das künftig als Rathaus II bezeichnet wird. Es stellte sich heraus, dass die Dachflächenfenster defekt sind und erneuert werden müssen. Zudem werden für die Dachflächenfenster Sonnenschutzrollos benötigt. Dies kostet etwa 6300 Euro. Man stimmte einstimmig den Innenrollos zu. Auf einen kleineren Teil des Hauses werden Biberschwanzziegel für etwa 15 000 bis 20 000 Euro verlegt.

Großes Minus

Die Freizeitlinie 230, der Brauereien-Wander-Express, der von Mai bis November an Sonn- und Feiertagen Heiligenstadt anfährt, steht zur Diskussion, nachdem das Defizit der Freizeitlinie 16 050 Euro beträgt.

Davon muss die Marktgemeinde 2675 Euro übernehmen, etwa 1000 Euro weniger als im Vorjahr. In Heiligenstadt stiegen 220 Personen aus und 313 Leute ein. Wirt Johannes Harrer meinte, dass "2700 Euro zwar viel Geld sind, aber wenn wir aussteigen, sind wir abgeschnitten, wir haben ohnehin kaum einen ÖPNV!" Dem stimmte auch Peter Landendörfer zu, verbunden mit dem Hinweis, dass der Tourismus "unser wichtigstes Pfund ist, das wir nicht kleinrechnen dürfen!" Alexander Stöcklein betonte dass "wir diese Verbindung benötigen, nicht nur für den Tourismus!" Mit einer Gegenstimme entschied der Marktgemeinderat, dass sich Heiligenstadt auch in den kommenden Jahren für Gäste und Einwohner an der Freizeitlinie beteiligen wird.

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