Heiligenstadt: Leichenhallenfenster gewählt

31.3.2017, 16:30 Uhr
Heiligenstadt: Leichenhallenfenster gewählt

© Foto: Stefan Braun

Neuere Planungen sehen die Möglichkeit vor, dass ein geplanter Regenwasserkanal im südwestlichen Ortsbereich nicht mehr notwendig ist, weil die neue Bachverrohrung auch als Regenwasserableitung genutzt werden kann. Ingenieur Peter Bittel vom Bamberger Ingenieurbüro Wolf stellte den Räten die Planungen vor, die den Vorteil haben, dass durch die Verlegung in öffentlichen Grund auch eine bessere Bewirtschaftung möglich wird.

Gemeinderat und Brauereibesitzer Heiko Ott stellte die Frage, wie nach den Anpassungen die Zukunft des alten Mühlbaches aussehen wird: "Der wird wohl zuwuchern." Bittel bestätigte, dass das Gewässer dann teilweise trocken sein wird. Bürgermeister Helmut Krämer ergänzte, "dass wir hier nicht drum herum reden müssen, die Kosten für die Befreiung des Bachbettes von Unkraut etcetera muss auf die Anlieger umgelegt werden".

Der Bürgermeister sagte zu, dass er den Wünschen nach einer Bürgerversammlung in Oberleinleiter gerne nachkommen werde, sobald alle Fakten bekannt seien. Die Kosten verändern sich gegenüber den Plänen vom November nur unwesentlich, müssen aber nach wie vor von der Kommune getragen werden, da es sich hier um ein Gewässer 3. Ordnung handelt, für das die Gemeinde zuständig ist. Da es hierfür keinen Haushaltsansatz gab, bereitet das Volumen von circa 370 000 Euro dem Gremium erhebliche Kopfschmerzen.

Für die künstlerische Gestaltung des Fensters der neuen Leichenhalle lagen dem Gemeinderat zwei gemeinsame Entwürfe des Bildhauers Gerhard Nerowski und der Glasgestalterin Janina Hector vor. Mit 14:1 Stimmen folgte der Rat der Empfehlung der Verwaltung und entschied sich für ein Motiv mit Spirale und Kreuz sowie ausdrucksvoller Farbgestaltung (violett und rot).

Zu längeren Diskussionen kam es bei der Frage, ob für das Wasserschutzgebiet Herzogenreuth die Schutzgebietsverordnung aufgehoben werden soll. Die betroffenen Landwirte sind für die Aufhebung. Die Gemeinde möchte die Quelle in der "Schlucht" zwischen Herzogenreuth und Tiefenellern gerne als "Reserve-Wasser" behalten, was aber aufgrund immer wieder auftretender Belastung mit Kolikeimen und -bakterien nicht unproblematisch ist.

Wenn die Quelle zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung dienen soll, muss jederzeit die Wassergewinnung gewährleistet sein. Während Ortssprecherin Petra Möhrlein von teilweise massiven Beeinträchtigungen von Landwirten durch die Schutzgebietsverordnung berichtete, entgegnete Dieter Friedrich: "Wasser ist ein kostbares Gut, wir pumpen mit viel Geld Wasser den Berg hinauf, die Quelle ist auf dem Berg, wir sollten sie nicht aufgeben, sondern schnellstmöglich wieder nutzfähig machen."

Bei der Abstimmung folgte das Gremium einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, dass zunächst ein Geologe das mittel- und langfristige Wasserdargebot bei allen Entnahmestellen überprüfen soll, danach soll das Gremium erneut beraten.

20 Einzelprojekte

Sehr umfangreich fiel mit 20 Einzelprojekten der Bericht der Verwaltung aus. Helmut Krämer zeigte eine virtuelle Reise zu sämtlichen Baustellen, die sich im Gemeindegebiet auftun, ob in Burggrub, Oberleinleiter, Tiefenpölz oder im Hauptort. Problematisch könnte es beim Thema Flüchtlinge werden. Es laufe zwar in Heiligenstadt sehr gut, so Krämer, doch die Suche nach Wohnraum bereite auch hier Schwierigkeiten. Wenn Asylsuchende die Sammelunterkunft verlassen und keinen festen Wohnsitz haben, gelten sie als obdachlos und fallen damit in die Zuständigkeit der Gemeinde. Derzeit wird in Heiligenstadt Wohnraum für zwei Familien mit Kindern und vier Einzelpersonen benötigt.

Mit Spannung sehen nicht nur die Bewohner von Brunn dem 13. Juli entgegen. Da findet die Beurteilung des Dorfes statt, das sich für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" beworben hat. Erst im Frühjahr 2018 kann mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses auf dem Gelände der "Alten Baywa" begonnen werden. Der Abbruch steht noch an. Die Feuerwehr muss über den Winter im alten Bauhof untergebracht werden, da das bisherige Feuerwehrgebäude als Erweiterung des Rathauses umgebaut wird.

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