Heiligenstadt setzt im Tourismus auf diese Frau

20.9.2018, 08:00 Uhr
Mit der Einstellung von Anna Zahn will Heiligenstadt ein Zeichen setzen: Die Förderung des Tourismus soll künftig an vorderer Stelle stehen. Alle Beteiligten sollen dabei an einem Strang ziehen.

© Carmen Schwind Mit der Einstellung von Anna Zahn will Heiligenstadt ein Zeichen setzen: Die Förderung des Tourismus soll künftig an vorderer Stelle stehen. Alle Beteiligten sollen dabei an einem Strang ziehen.

Anna Zahn hat bei der Deutschen Bahn eine Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice absolviert und ein Jahr lang in diesem Beruf gearbeitet. Als sie die Stellenausschreibung der Marktgemeinde Heiligenstadt las, beschloss sie, sich zu bewerben.

„Wir haben jemanden eingestellt, der nur für den Tourismus zuständig sein wird“, sagt Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt. Immerhin sollen in der Region Tourismus-Punkte installiert werden. Schmidt ist bereits mit Anna Zahn auf Tour gegangen, um sie Gastronomen und anderen Touristik-Verantwortlichen vorzustellen. Denn Heiligenstadt hat einiges vor: „Wir wollen mehr mit Gastronomen, Vermietern und anderen Tourismus-Verantwortlichen zusammenarbeiten und zum Beispiel die Öffnungszeiten aufeinander abstimmen“, meint Bürgermeister Helmut Krämer.

Die Übernachtungszahlen seien 2018 sehr gut, aber es gebe noch einiges zu mobilisieren. Krämer hat gerade seinen Urlaub in Südtirol verbracht: „Hier nimmt zum Beispiel gerade das Elektro-Mountainbiken zu.“ Ein Thema, das auch für die Fränkische Schweiz interessant sein könnte.
Anna Zahn verschafft sich derzeit erst einmal einen Überblick. Zum Beispiel besuchte sie Johannes Harrer, der Heiligenstadts Dritter Bürgermeister ist, aber auch ein Hotel führt.

„Wir haben im Marktgemeinderat erst einmal diskutiert, wohin unsere Reise gehen soll, denn wir fühlen uns im Leinleitertal ein wenig vernachlässigt“, sagt Harrer und erzählt, dass sich das Gremium ganz bewusst für jemanden entschieden habe, der nicht aus der Marktgemeinde ist, sondern die Themen neutral und von außen betrachten kann. „Das Potenzial der Region muss erkannt und vermarktet werden für unsere Zukunft. Denn es helfen keine Konzepte, bei denen die Wirte nicht mitmachen“, so Harrer. Er freut sich auf pfiffige Ideen und ein professionelles Heiligenstadter Buchungsportal.

Aufenthalt verlängern

Marcus Müller ist in Veilbronn Gastronom. Er ist begeistert, dass sich Anna Zahn viel Zeit für ein Gespräch genommen und großes Interesse für die Themen gezeigt hat.

„Wir sollten es angehen, dass die Touristen länger bei uns in der Region bleiben, denn dann haben alle etwas davon, weil zum Beispiel auch mehr eingekauft wird“, sagt Müller. Er wünscht sich eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit aller am Tourismus-Beteiligten. Außerdem würde er sich freuen, wenn der vor zwei Jahren besprochene Wanderweg „Auf den Spuren des Ritters von Streitberg“ in Angriff genommen würde.

Keine Kommentare