Im Forstrevier Oesdorf

Hildegard von Bingen: So kam ihr Bildnis an die Bildeiche bei Willersdorf

24.10.2023, 11:00 Uhr
Weihe eines Heiligenbildes an der Bildeiche im Forstrevier Oesdorf mit großer Anteilnahme.

© Erich Daum, NN Weihe eines Heiligenbildes an der Bildeiche im Forstrevier Oesdorf mit großer Anteilnahme.

In den Wäldern unserer Heimat gibt es vieles zu entdecken und zu bewundern. Altes vergeht, neues entsteht, Traditionen bleiben oft über Jahrhunderte erhalten. So auch die schöne Tradition der „Bildeichen“. Es handelt sich dabei um meist sehr alte, oft ehrwürdige Baumriesen, an denen unsere Altvorderen aus verschiedenen Gründen Votivbilder aufgehängt haben.

Manchmal als Dank an einen Heiligen für erwiesene Hilfe in der Not, manchmal auch verknüpft mit der Bitte um solche Hilfe. Immer aber als Ausdruck eines tiefen christlichen Glaubens. Auch im Forstrevier Oesdorf in der unteren Mark westlich von Forchheim gibt es Bildeichen, wie der Revierleiter Erich Daum mitteilt. Eine davon, die stärkste und älteste, steht an einem alten Pilgerweg südlich von Willersdorf unmittelbar neben einer Forststraße, der sogenannten langen Linie.

Wallfahrer machen hier Station

Jedes Jahr halten hier Wallfahrer aus Unterfranken auf dem Weg nach Gößweinstein stille Einkehr. Die uralte Eiche hat immerhin vier Meter Umfang und 27 Meter Höhe. Sie ist hohl, wurde mehrfach schon vom Blitz getroffen und steht dennoch unerschütterlich und fest. Leider aber hatte das Wetter das daran hängende Bild über die Jahre hin zerstört.

Auf die Bitten des zuständigen Revierförsters Erich Daum von den Bayerischen Staatsforsten sagte der Schlosskunstverein Adelsdorf spontan seine Hilfe zu. In Absprache mit der Leiterin Sigrid Wolt schuf die Künstlerin Regina Hilberath ein Bildnis der heiligen Hildegard von Bingen.

Erich Daum aus Bingen erzählte vom Leben der Heiligen Hildegard

Pfarrer Klaus Weigand aus Heroldsbach bei der Weihe des Bildes.

Pfarrer Klaus Weigand aus Heroldsbach bei der Weihe des Bildes. © Erich Daum, NN

Der Heroldsbacher Pfarrer Klaus Weigand segnete das Werk im Rahmen einer kleinen Feier mit zahlreichen Besuchern im Wald ein. Förster Erich Daum, selbst in Bingen aufgewachsen, stellte in einer kurzen Ansprache das Leben der Heiligen vor. Diese stand in regem Kontakt mit den Mächtigen ihrer Zeit und war bekannt für die Erforschung und ihr Engagement zum Schutz der Natur.

In Zeiten des Klimawandels sind engagierte Bürger gefragt und ist himmlischer Beistand für unseren Wald mehr als willkommen, so Förster Daum.

Keine Kommentare