Hirschaid: Schulsprengel mit Hallerndorf auflösen

24.9.2016, 14:00 Uhr
Hirschaid: Schulsprengel mit Hallerndorf auflösen

© Foto: Martin Regner

HALLERNDORF/HIRSCHAID Hallerndorfs Nachbargemeinde Hirschaid hat bei der Regierung von Oberfranken beantragt, den gemeinsamen Schulsprengel verlassen zu dürfen. Rund 30 Kinder aus den Hirschaider Ortsteilen Rothensand, Groß- und Kleinbuchfeld, die im Moment in Hallerndorf unterrichtet werden, sollen demnach in Zukunft in Hirschaid und Sassanfahrt zur Schule gehen.

Homanns Amtskollege aus Hallerndorf, Bürgermeister Torsten Gunselmann, kämpft derweil für den Erhalt des Status Quo: Für ihn steht die Existenz der Hallerndorfer Mittelschule auf dem Spiel, die unter sinkenden Schülerzahlen leidet und bei einem Wegfall der Hirschaider Schüler womöglich geschlossen werden muss.

Er habe deswegen mit einigen Eltern aus den drei Hirschaider Ortsteilen schon gesprochen, erklärte Gunselmann kürzlich bei der letzten Gemeinderatssitzung. Dabei habe er bei den Eltern durchaus Verständnis gefunden, so Gunselmann weiter.

Auf Nachfrage dieser Zeitung, ob er die Betroffenen aus Rothensand, Klein- und Großbuchfeld vor seinem Vorstoß bei der Regierung nach ihrer Meinung gefragt habe, erklärte der Bürgermeister von Hirschaid: „Ich bin nicht zu jedem einzeln hingegangen, aber ich gehe von 100-prozentiger Zustimmung aus.“ Denn schon bei seinem Amtsvorgänger Andreas Schlund sei die Beschulung der Kinder in Hallerndorf Homanns Kenntnis nach immer wieder zum Thema auf Bürgerversammlungen gemacht worden: „Da hat es immer geheißen: Holt unsere Kinder nach Hirschaid.“

Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage beim kürzlich abgehaltenen Elternabend an der Hallerndorfer Schule bestätigt Homanns Einschätzung: Eine Mutter aus Kleinbuchfeld, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagte im Gespräch: „Mir persönlich ist es egal, ob mein Kind in Hallerndorf oder Hirschaid in die Schule geht.“ Eine potenzielle Schließung der Hallerndorfer Mittelschule „spielt für mich keine Rolle“, meinte die Frau außerdem.

Ein Risiko, dass das nachbarschaftliche Verhältnis mit Hallerndorf nachhaltig beschädigt werden könnte, falls die Regierung von Oberfranken den Hirschaider Auflösungsantrag befürwortet, sieht Klaus Homann nicht: „Da kann ich keine Rücksicht drauf nehmen. Nach einem halben Jahr wird da wieder Normalität einziehen.“ Außerdem will sich der Hirschaider Bürgermeister für den Fall eines Erfolgs für eine geordnete Übergangszeit einsetzen: „Wenn es nach mir geht, muss kein Kind während dem Schuljahr die Schule wechseln.“

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