Höchstädter Center strahlt auf Hallerndorf aus

5.11.2015, 06:00 Uhr
Höchstädter Center strahlt auf Hallerndorf aus

© Fotos: Martin Regner

Dass bei Raumordnungsverfahren die betroffenen Umlandgemeinden um eine Stellungnahme gebeten werden, ist normale Verwaltungspraxis. Außergewöhnlich in dem Fall, der nun dem Gemeinderat vorlag, sind jedoch die Dimensionen des geplanten Projekts: Im Osten der Stadt Höchstadt zwischen Großer Bauerngasse und Kieferndorfer Weg soll ein „AischPark Center“ entstehen, ein Multiversorgungszentrum mit laut Unterlagen der Regierung von Mittelfranken 25 400 Quadratmetern Fläche.

Bürgermeister Torsten Gunselmann meinte, er wolle sich „nicht dagegen wehren“, schon „um die gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden nicht zu gefährden“. Für diese Haltung könnte eine Rolle spielen, dass Hallerndorf zur Schaffung von Ausgleichsflächen für das neue Baugebiet „Boint“ in der Nähe des Ortsteils Stierbarlimbach nach den aktuellen Planungen auf einen Grundstückstausch mit Höchstadt und deswegen auf Wohlwollen seitens der Höchstädter angewiesen ist.

Etwas kritischer sah Mathias Erlwein (JAB) die Angelegenheit: „Unsere kleinen Hochwasserschutzmaßnahmen können wieder zunichte gemacht werden, wenn weiter oben an der Aisch solche Flächen versiegelt werden.“ Der Rat beschloss, diesen Kritikpunkt in die Stellungnahme zum „AischPark Center“ aufzunehmen.

Ingenieur Josef Nagengast erläuterte dem Ratsgremium anschließend, dass in Pautzfeld die beiden vorhandenen, parallel verlaufenden Regenwasserkanäle am unteren Ende des Kaulbergs zwischen Hofwiesenstraße und der Ortsdurchfahrt so stark beschädigt seien, dass nicht einmal eine Kamera-Befahrung der Rohre zur Zustandsuntersuchung möglich war.

Teurer Kanal

Der Ingenieur überschlug die zu erwartenden Kosten für den Bau eines neuen Kanals, der die beschädigten Altkanäle ersetzen soll, mit rund 136 000 Euro. Dieser soll nach seiner Fertigstellung in den zentralen Dorfweiher münden, wobei der Zulauf im Vergleich zum jetzigen Zustand um etwa vier Meter in Richtung Kaulbergstraße verschoben werden würde.

Für die schmale Straße, die in Willersdorf zum Wertstoffhof führt, bestellte der Gemeinderat vier Straßenlaternen. Bislang gibt es dort trotz angrenzender Wohnbebauung keine Beleuchtung. An den Kosten von rund 10 600 Euro wollen sich die betroffenen Anlieger beteiligen, indem jeder die Hälfte derjenigen Laterne zahlt, die vor dem eigenen Grundstück steht, wie Gunselmann erklärte.

Nach dem Rücktritt des ersten Seniorenbeauftragten Peter Durniok wählte der Rat einstimmig, bei einer Enthaltung, Reinhold Kotzer (WG Willersdorf-Haid) zum Nachfolger.

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