Honings hat genug von Rasern in der Ortsdurchfahrt

17.5.2016, 12:00 Uhr
Honings hat genug von Rasern in der Ortsdurchfahrt

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Anja Rade vom Planungsbüro Höhnen & Partner, die den verkehrstechnischen Bereich betreut, und ihr Kollege Herbert Hähnchen, der für die Gestaltung des Dorfplatzes zuständig ist, stellten ihre Pläne in der Bürgerversammlung vor. „Zur Durchführung einer erfolgreichen Dorferneuerung ist die Beteiligung der Bürger von großer Bedeutung“, betonte Bürgermeister Franz Schmidtlein. „Sie sind eine wichtige Informationsquelle für die Planer, denen die ortsspezifischen Problemlagen nicht so bekannt sind.“

Eine Besonderheit in Honings ist der starke Durchgangsverkehr. Vorgeschlagen wird vom Planungsbüro einen Bodenpfropfen an der Einfahrt von der Staatsstraße in den Ortsbereich anzubringen. Der Vorteil liegt darin, dass Fahrzeuge beim Linksabbiegen in den Ortsbereich gezwungen wären, ihre Geschwindigkeit drastisch zu reduzieren. Gleichzeitig ist aber die Schleppkurve für große landwirtschaftliche Fahrzeuge und Busse gewährleistet. Überhaupt beklagen die Bürger überhöhte Geschwindigkeit im Ort. Deshalb will Rade am Ortsende Richtung Hetzles die Fahrbahn soweit einengen, dass im Begegnungsverkehr nur ein Fahrzeug durchfahren kann. Als Alternative stellte die Planerin noch eine Insellösung vor, die eine Geschwindigkeitsreduzierung erzwingt.

Bodenwellen nicht zulässig

Der Vorschlag einer Bürgerin, Bodenwellen einzubauen wie sie in Österreich vorhanden sind, wurde von den Planern verworfen. Sie sind hierzulande nicht zulässig. Welche Maßnahme letztendlich zum Tragen kommt, wird mit den Bürgern gemeinsam entschieden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt. Hier muss ein besonderes Augenmerk auf die Fahrbahnbreite gelegt werden, damit zwei Fahrzeuge aneinander vorbeifahren können. Die Bürger bemängelten, dass Schulbusse die Schulkinder nicht an der Bushaltestelle, sondern auf der Kreuzung am Milchhaus mitten auf der Straße aussteigen lassen und damit den fließenden Verkehr behindern. Die Gemeinde soll die Schulbusfahrer anweisen, nur die Haltestelle zu benutzen.

Einheitliche Mauern

Herbert Hänchen erklärte, dass bei der Oberbausanierung der Straße festgestellt wurde, dass etliche Mauern marode sind und erneuert werden müssen. Er schlug vor — vorausgesetzt es findet die Zustimmung aller — die Mauern mit fränkischem Muschelkalk einheitlich zu gestalten. So wie Hofeinfahrten nicht auf die Straße entwässern dürfen, gelte dies auch im umgekehrten Sinn. Hänchen bot den betroffenen Eigentümern an, die Einfahrten mit geringem Kostenaufwand umzubauen. Die Kosten liegen zwischen 500 und 600 Euro.

„Wenn schon eine Dorferneuerung ansteht, sollte auch die Straßenbeleuchtung mit einbezogen werden“, sagte der Planer. Dabei sollte man eine Umstellung auf LED anstreben. Gleichzeitig sollten die Oberflächenkabel entfernt und durch Erdverkabelung sowie Leerrohre für die Glasfaser ersetzt werden. „Allerdings“, so Bürgermeister Schmidtlein, „müssen bei der Glasfaserverkabelung alle Bürger mitmachen. Die Kosten bewegen sich in einem vertretbaren Rahmen, es wird eine flächendeckende Kommunikationsinfrastruktur sichergestellt.“

Die Kosten für die Dorferneuerung liegen bei 940 000 Euro. Davon sind 675 000 Euro förderfähig so der Bürgermeister. Die Vorschläge des Planungsbüros wurden von den Bürgern begrüßt. Sie sind jedoch noch nicht mit den Fachbehörden abgestimmt. Die Wünsche der Bevölkerung sollen nun eingearbeitet und in der nächsten Gemeinderatssitzung im Juni diskutiert werden. „Dem Gemeinderat ist wichtig, dass wir die Anregungen und Vorschläge der Bürger einarbeiten und wir zusammen einen für alle Beteiligten tragfähigen Konsens haben“, sagte der Bürgermeister.

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