Igensdorf: Kastanien waren schon längst fällig

25.1.2017, 16:10 Uhr
Igensdorf: Kastanien waren schon längst fällig

© Foto: Carmen Schwind

Die Kastanien an der Forchheimer Straße wurden jüngst gefällt. Eine Anwohnerin findet, das sei plötzlich, still und heimlich vonstatten gegangen. Sie hat Sorge, dass Kosten auf sie zukommen könnten und glaubt nicht, dass man die Kastanien hätte fällen müssen.

Bauamtsleiter Andreas Finkes widerspricht: „Von Heimlichkeit kann man da nicht sprechen, denn das Projekt läuft seit etwa einem Jahr.“ Der Rückschnitt musste jetzt erfolgen, da man wegen der Brutzeit ab April keine Bäume oder Hecken zurückschneiden darf: Vorschrift. „Wir hatten das Thema auch schon oft im Gemeinderat oder im Bau- und Umweltausschuss. Darüber wurde auch immer in den Medien berichtet“, zählt Finkes auf. Auch habe er direkt mit den Anwohnern gesprochen: „Wenn jemand eine Frage hat, kann er jederzeit ins Rathaus kommen, wir informieren gern.“

Zuschussantrag gestellt

Weiter berichtet er, dass ein Antrag für einen Zuschuss gestellt worden sei. Das Amt für ländliche Entwicklung habe signalisiert, dass es eine Bezuschussung geben wird. „Dann werden wir die Ausschreibungen durchführen und wenn die Witterung gut ist, soll es weiter gehen.“ Den Stein ins Rollen gebracht hat vergangenes Jahr eine Frau, die über die Wurzel einer Kastanie gestolpert war. Daher wurde die Sanierung des Gehwegs angefangen. „Wir haben ein unabhängiges Sachverständigengutachten erstellen lassen “, erklärt der Bauamtsleiter. Darin heißt es: „Die Kastanien zeigen alle eine deutlich angegriffene Vitalität.“

Der Grund: falscher Schnitt und beschädigte Wurzeln mit zu wenig Platz. Die Sachverständigen räumten den Kastanien bei der Sanierung des Gehweges keine Zukunftschancen ein und empfahlen die Fällung. „Die Kosten haben wir ermittelt und auch öffentlich bekannt gemacht. Wir haben Kosten in Höhe von 85 000 Euro für die gesamte Maßnahme errechnet“, erklärt Finkes.

Nach der Ausbaubeitragssatzung der Gemeinde, die ebenfalls öffentlich zugänglich ist, werden 55 Prozent der Gehwegsanierung auf die Anlieger umgelegt. „Ich habe für einen Anwohner auch schon berechnet, was er genau zahlen muss. Ansonsten informieren wir aktiv, damit unsere Bürger wissen, was auf sie zukommt.“

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