In Ortspitz kamen viele Dienstjahre zusammen

27.5.2011, 17:59 Uhr
In Ortspitz kamen viele Dienstjahre zusammen

© Franz Galster

Krauthöfer unterschätzt den aufreibenden Ehrendienst nicht und möchte sich auch nicht verheizen lassen. „Man muss die Kräfte einteilen, sich nicht verrückt machen lassen“, ist ein Leitspruch von ihm. Im 16. Lebensjahr trat er der FFW bei, mit 30 nahm er das Ruder selbst in die Hand. Fragt man ihn nach den Höhepunkten, sind diese gar nicht spektakulär, aber deshalb nicht weniger wertvoll. „Ich freue mich zu sehen, mit welcher Begeisterung unsere Jugend dabei ist“ ist eine seiner Kernsätze.

Anerkennung tut gut

Auch die Geschlossenheit in der Gesellschaft, die so ein Verein im kleinen Ort schafft, ist ihm besonders wichtig. Natürlich tut auch ein wenig Anerkennung gut, die man bei dieser Arbeit erfahre. „Solange ich das Vertrauen meiner Rosenbacher habe, mache ich auch weiter“, sagt der positiv gestimmte und bescheidene Feuerwehrmann.

Wohl ein guter Vertreter für seine vielen Kollegen im Landkreis Forchheim. Der Vorsitzende der gastgebenden Jubelwehr FFW Ortspitz-Seidmar, die dieses Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen feiert, Gerhard Reichold, begrüßte die Vertreter von mehr als 110 Hilfsorganisationen im Festzelt. Darunter befanden sich Feuerwehren, THW, Arbeiter-Samariter-Bund und DLRG.

Dies war auch ein Grund für Bürgermeister Otto Siebenhaar, das Feuerwehrwesen in der Gemeinde Leutenbach, zu der die Jubelwehr gehört, vorzustellen. Demnach warten nur noch die beiden kleinen Bergortschaften auf ein neues Löschfahrzeug. Das versprach der Gemeindechef für dieses Jahr.

Alle Bürgermeisterinnen da

Landrat Reinhardt Glauber freute sich zunächst, dass unter den Kommunalvertretern alle fünf Bürgermeisterinnen des Landkreises weilten. Er ging kurz auf das neue Atemschutzzentrum in Ebermannstadt ein, das mittlerweile auswärtige Experten besuchen, um sich zu informieren. Er sprach vom überregionalen Planungskonzept der Zuständigkeiten für die Wehren. Was wird gebraucht, wie muss sich der Landkreis beteiligen? – Fragen, die zu klären seien.

Befriedigt zeigte sich Glauber, dass in das leidige Thema Feuerwehrführerschein Bewegung gekommen seit. Ein Pkw-Führerschein Klasse B, zwei Jahre Fahrpraxis und eine Sondereinweisung werden wohl künftig reichen, um ein Löschfahrzeug bis 7,5 Tonnen führen zu dürfen.

Der Landrat wies auf den Kreisfeuerwehrtag 2012 in Bräuningshof hin. Für 2013 suche er noch eine ausrichtende Wehr. 2014 treffen sich die Feuerwehrleute dann in Heroldsbach.

Kreisbrandrat Reinhardt Polster gab einen Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten im Feuerwehrwesen im Jahr 2010. 4908 Feuerwehrdienstleistende, davon 502 Freuen zählten die 126 Freiwilligen Feuerwehren und eine Werksfeuerwehr. 810 jugendliche Feuerwehranwärter sind in die FFW integriert. 1147 Einsätze wurden unter anderen von den Wehren gefahren, ein Riesenspektrum von Ausbildungsmaßnahmen absolviert.

Die Integrierte Leitstelle in Bamberg weise noch „Kinderkrankheiten“ auf, an denen man arbeite. Das leidige Thema Digitalfunk verzögere sich weiter. Eine Herausforderung werde in den nächsten Jahren die demographische Entwicklung darstellen.

Hohe Quote in Bayern

Interessant auch die Statistik: So kommen auf 1000 Bürger in Bayern 27 Feuerwehrdienstleistende, in Deutschland zehn und in Griechenland einer.

Polster dankte allen freiwilligen Helfern, besonders aber den mittlerweile drei stellvertretenden Kommandantinnen. „Wo Frauen dabei sind, motiviert dies auch“, so das Fazit des Kreisbrandrates.

Landrat Glauber zeichnete abschließend langjährige Kommandanten aus. So dienten Luitpold Kaiser, Stadelhofen, und Günter Polster, Egloffstein, 20 Jahre in dieser Funktion. Auf 25 Jahre brachten es Robert Nützel, Oberfellendorf, und Robert Krauthöfer aus Rosenbach.