In Poxdorf züchten sie Riesenkürbisse!

10.9.2016, 15:00 Uhr
In Poxdorf züchten sie Riesenkürbisse!

© Fotos: Roland Huber

Da gibt es, ohne Zweifel, kein Geizen um den einen oder anderen Zentimeter: Edmund Reck hat den Größten. Denn schon lange vor Halloween nehmen die Kürbisse in Recks Garten echte Monstergestalt an. Ein handelsübliches Maßband reicht schon lange nicht mehr, um den zartgelben drei Meter Koloss in der Taille zu umrunden. Jetzt, Anfang September ist der Kürbis, der man mag es kaum glauben, zur botanischen Familie der Beeren gehört, bereits 84 Zentimeter hoch.

Doch bis das Monster am Acker förmlich explodiert, braucht es eine Menge Sachverstand und auch Fingerspitzengefühl. Denn so ein Kürbis wird nicht einfach aus einem schnöden Kürbiskern gezogen, nein. Alfons Bischof, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, erzählt, dass er das Saatgut im Internet bestellt und zwar nicht irgendeines, sondern das vom bayerischen, deutschen und norddeutschen Kürbis-Meister. Und auch der Preis für ein einziges Saatkorn ist monströs: Zwischen neun und elf Euro muss man dafür berappen.

In Poxdorf züchten sie Riesenkürbisse!

Auf der Fensterbank werde der Kürbis bis Anfang März ganz behutsam vorgetrieben, erzählt Reck, dann zieht die künftige Riesenbeere ins Gewächshaus um, und zwar mindestens bis zu den Eisheiligen.“ Bis Mitte Juli muss sich dann am Acker „die Blattmasse bilden“, wie Fachmann Reck sagt. Für den Laien heißt das: Meter um Meter schlängeln sich riesige grüne Kürbisblätter wie Kraken über das Erdreich.

Und dann beginnt für Reck die arbeitsintensivste Zeit: Das Monster wächst jetzt, in den nächsten sechs bis acht Wochen, Tag für Tag um etwa 20 Kilogramm. Besitzer von Kleingärten sollten dabei den Gedanken an die Aufzucht von Riesenkürbissen schnell verwerfen: „Minimum 150 Quadratmeter“, so schätzt Edmund Reck, brauche so ein einziger Riesenkürbis, der in Fachkreisen nicht zu Unrecht den Namen Atlantic Giant trägt, um sich auszubreiten.

Zickige Kürbisse

Viel Kunst und noch mehr Fingerspitzengefühl ist nötig, erklärt Alfons Bischof, denn „der Kürbis ist zickig“. Ist’s ihm zu kalt, werde er mit Vlies im Gewächshaus abgedeckt, ist’s zu heiß, baut man ein Dach als Sonnenschutz, das auch einem eventuellen sommerlichen Hagelschauer standhält.

„Besonders in der Wachstumsphase ist die Haut des Kürbisses dünn wie ein Luftballon“, so Bischof. Jede noch so kleine Druckstelle verzeiht der Kürbis nicht und trägt bis zur Ernte eine braune Narbe davon.

Der Festzug am Sonntag, 9. Oktober, rollt von 11.30 bis 13 Uhr durch die Fürther Innenstadt. Wer nicht persönlich dabei sein kann, für den überträgt das Bayerische Fernsehen ab 12 Uhr live. Der Wagen der Poxdorfer (im Festzug voraussichtlich mit der Nummer 45) wird übrigens von einem historischen Lanz Bulldog, Baujahr 1949, aus Hausen gezogen.

Keine Kommentare