Jahn-Vorsitzender kritisiert Nachforderungen der Stadt

26.9.2016, 10:45 Uhr
Jahn-Vorsitzender kritisiert Nachforderungen der Stadt

© Roland Huber

„Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir die Sache zum Fliegen bringen und hoffe auf eine Entscheidung im Oktober. Danach sind wir vielleicht froh, dass wir es so ausführlich angegangen sind“, erklärt der Jahn-Vorsitzende Gunter Bierfelder zunächst optimistisch. Auf NN-Nachfrage, an welchen Stellen es hakt, bestätigt er: „Wir haben es mit für den Verein neuen Forderungen der Stadt zu tun, die wir so nicht umsetzen können. Unsere Gestaltungsmöglichkeiten im Norden, hängen daran.“ Den Bedarf habe der Klub bereits verkleinern müssen, ohne dass der Wunsch des ATSV Forchheim, ebenfalls in die direkte Nachbarschaft zu ziehen, berücksichtigt worden sei. Offene Worte richtet Bierfelder im Vereinsheft an seine Mitglieder. Eine Vereinbarkeit „kann derzeit nicht mit Sicherheit bejaht werden“, schreibt er.

Neben der Herausforderung, den ATSV planerisch zu integrieren, geht es plötzlich wieder um Grundsätzliches. Die Hürde „Rückübertragungsrecht“ war für Bierfelder mit dem Planungsbeschluss des Stadtrates Ende März juristisch übersprungen. Laut Gutachten entstehe der Stadt durch den Verzicht auf ihr lukratives Vorkaufsrecht sogar ein leichter wirtschaftlicher Vorteil, weil sie vorzeitig auf ihre per Erbbaurecht verpachteten Flächen südlich der Jahn-Straße gelange. Problematisch sei indes ein weiterer von der Stadt seit März geforderter Nachteilsausgleich. Der Jahn solle der Stadt am neuen Standort auf Flächen von exakt derselben Größe wie einst wieder ein Rückübertragungsrecht einräumen. Allein durch den geforderten Erwerb der Grundstücke, anstatt sie wie geplant per Erbbaurecht zu nutzen, entstünden Mehrkosten von 700 000 Euro. Die Preise schnellten in die Höhe, seit die Stadt im Norden ein neues Gewerbegebiet plant.

Die Akteure im Ausschuss seien sich bei der Abstimmung wohl „der Konsequenzen nicht vollumfänglich bewusst“ gewesen, ärgert sich Bierfelder im Vereinsheft und kritisiert, dass zuvor keinerlei Absprache „mit uns oder dem Investor“ stattgefunden hätte. Deutlich bringt der Vorsitzende zum Ausdruck, dass er zur Aufarbeitung der offenen Fragen von der Stadtverwaltung mehr Initiative erwartet habe. Jetzt wolle der Verein einen Runden Tisch einberufen. „Wir befinden uns an einem Scheidepunkt“, konstatiert Bierfelder.

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