Kampfkunst ist auch Farbenlehre aus Fernost

24.8.2015, 18:44 Uhr
Kampfkunst ist auch Farbenlehre aus Fernost

© F.: privat

„Die japanischen Budosportarten Judo, Karate und das koreanische Taekwon-Do zählen zu den Kampfsportarten wie Ringen und Boxen. Hier gibt es Wettkämpfe mit festen Regeln, während es sich bei Jiu Jitsu, Aikido und Wing Tsun um Kampfkünste handelt. Hier steht die Selbstverteidigung im Vordergrund.

In den 70ern wurde die Europäische Wing Tsun Organisation (EWTO) gegründet mit dem Ziel, die Philosophie über private Schulen einheitlich zu vermitteln. Weil das Franchise-System nicht allen gefiel, bildeten sich Verzweigungen und Strömungen, die andere Namen (Wing Tzun, Win Tsung) wählten. Zentraler Konflikt ist die Tendenz zur Kommerzialisierung durch Zerstückelung der Ausbildung in möglichst viele Teilabschnitte, die freilich auch der Motivation dienen soll.

In der ursprünglichen asiatischen Denkweise sind feste kategorische Abstufungen wenig verankert, so halte ich es in Forchheim auch und unterscheide nur zwischen Schüler, Lehrer und Meister. Insgesamt gibt es zwölf Schülergrade, vier höhere Grade (Lehrer) und sechs Meistergrade. Die höheren Grade ab 2. und 3. Lehrergrad unterrichten hauptberuflich, daher übersteigen die monatlichen Gebühren die in einer Kampfsportabteilung eines Sportvereins.

Was andere Kampfkünste und die Budo-Kampfsportarten gemeinsam haben, sind die Gürtel. Die grundsätzliche Farb-Reihenfolge lautet immer weiß, gelb, orange, grün, blau, braun und schwarz. Mit dem schwarzen Gürtel ist der erste von maximal zehn DAN-Meistergraden erreicht. International erfolgreiche Wettkampfsportler sind meistens nicht mit den höchsten Meistergraden dekoriert. Um auch bei den Gürteln die Verwirrung perfekt zu machen, sind diese meist noch aufgefächert. Beim Karate und Judo gibt es beispielsweise mehrere grüne, blaue und braune Gürtel. Beim Aikido wechselt zusätzlich noch die Anzugfarbe. Im Wing Tsun tragen Schüler ein weißes T-Shirt mit grauem Ärmel, bei den Lehrern ist er rot und bei den Meistern ist das ganze T-Shirt rot. Wer den ultimativen 10. Meistergrad erreicht hat, trägt es in gelb.“

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