Karate-Toptalent mit bulgarischen Wurzeln

23.2.2017, 12:01 Uhr
Karate-Toptalent mit bulgarischen Wurzeln

© Foto: privat

Es war beim Sommertraining im "roten Dojo" auf der Sportinsel. Eine Gruppe des Shotokan-Karate-Zentrums um Hans Rosemann übte auf dem namensgebenden Hartplatz-Belag eine Choreografie. Nebenan ruhte sich Familie Stefanova auf der Wiese aus und verfolgte das Geschehen mit Interesse. Die Kinder Rosen, 10 Jahre alt, und Milena, die aus der bulgarischen Heimat ihrer Eltern ein wenig Erfahrung im Kampfsport mitbrachten, schlossen sich dem Training an.

Knapp zwei Jahre später sind das Geschwisterpaar, auch die Eltern zum Beispiel als Fahrdienst zu Wettkämpfen, nicht mehr aus dem Verein wegzudenken. "Durch den Sport habe ich neue Freunde kennengelernt und kann mich besser verständigen." Sie sei sehr gut aufgenommen worden. "Vom ersten Tag an waren alle freundlich und hilfsbereit", sagt Milena, die auf die Ritter-von-Traitteur-Schule geht. Wenn sie etwas nicht verstanden habe, hätten die Trainer alles noch einmal langsam erklärt, damit sie es kapierte. "Alle haben sich um mich gekümmert."

Silvia Schnabel als Vorbild

Ihr Talent fiel den Forchheimer Karateka gleich auf. "Sie hat großen Willen und ein Kämpferherz", erklärt Hans Rosemann. Trainiert wird die Nachwuchskämpferin von der ehemaligen Europameisterin Silvia Schnabel. "Ich verstehe mich sehr gut mit ihr", sagt die 14-Jährige. Sie will in die Fußstapfen von Schnabel treten.

Ein nächster Schritt gelang ihr auf der Bayerischen Meisterschaft in Waldkraiburg. Im Freikampf entschied Stefanova drei Duelle souverän für sich, ehe sie der erfahreneren Gegnerin im Finale unterlag. Die Kontrahentin hatte die Forchheimerin und ihre drehenden Fußtritte zuvor beobachtet und daher beim Aufeinandertreffen taktisch klug auf Distanz gehalten.

Zurück zum Vorbild Silvia Schnabel: "Vielleicht kann ich auch so gut werden wie sie. Mein Ziel ist die deutsche Meisterschaft", so Milena Stefanova. Und auch bei Europameister- und Weltmeisterschaften möchte sie um Medaillen kämpfen. Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, weiß sie. Dafür nimmt sie auch fünfmal Training in der Woche in Kauf – sogar sonntags am späten Nachmittag.

 

Keine Kommentare