Karussell-Nostalgie am Annafest

3.8.2015, 11:00 Uhr
Karussell-Nostalgie am Annafest

Einen Techniker für Wartungsarbeiten hat das Kindersportkarussell von Joachim Ulrich (52) aus Fürth, Schausteller in vierter Generation, schon lange nicht mehr gesehen. Denn während Motoren anderer Fahrgeschäfte regelmäßig gewartet werden müssen, braucht die Kinderattraktion von Joachim Ulrich keine besondere Wartung, wird sie doch mit einer ganz besonderen Antriebstechnik betrieben. „Ich ziehe hier an einer Schnur und dann fangen Postkutsche, Gabelstapler und Co. an, wie von Geisterhand zu fahren“, sagt Ulrich mit einem Augenzwinkern.

Karussell-Nostalgie am Annafest

Gleichzeitig lüftet er für alle Physik-Freaks das Geheimnis, das dahinter steckt. Mit der Schnur lässt er Metallstäbe in einen Wasserbehälter versenken. Durch den entstehenden Widerstand ergeben sich Impulse, die dann die einzelnen Fahrgeräte in Bewegung versetzen.

„Umso tiefer ich die Metallstäbe in den Wasserbehälter hinab lasse, umso schneller drehen sich die Räder der einzelnen Gefährte.“ Der Widerstand bringt also den Motor zum Laufen. Zum Anhalten bringt der 52-Jährige das Karussell im Übrigen – ähnlich wie beim Auto – mit einer Fußbremse, die er ebenfalls von seiner Kabine aus bedienen kann.

Das Karussell in einer alten Holzkonstruktion wurde in seiner ursprünglichen Bauweise im Jahr 1920 erbaut; 1948 kam es das erste Mal auf dem Forchheimer Annafest zum Einsatz.

„Es könnte durchaus sein, dass das Karussell auch schon zu Zeiten meines Urgroßvaters, also noch vor 1948, am Annafest gestanden hat“, sagt Ulrich. Das kann er aber nicht nachprüfen.

Was sind die Lieblingsfahrzeuge von Mädchen und Buben? „Da gibt es wirklich welche“, sagt er. „Bei den Jungs ist das Feuerwehrauto und bei den kleinen Mädchen die Postkutsche sehr beliebt.“

Viele Festbesucher, die heute selbst mit ihren Kindern das Annafest besuchen, haben vermutlich selbst schon einmal auf Ulrichs Sportkarussell ihre Kreise in ihrer Kindheit am Annafest gedreht.

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