Kirchehrenbach: Bürgerversammlung zur Zukunft des Hallenbads

16.4.2018, 08:00 Uhr
Kirchehrenbach: Bürgerversammlung zur Zukunft des Hallenbads

© Grafik: Eis Architekten

Unter den 80 ins Pfarrheim geströmten Bürgern erhob eine leichte Mehrheit die Stimme für das gegenwärtige Konzept – "eine Voraussetzung für den Erhalt des Schulstandorts", betonte Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD).

Gleichwohl hielt die stark vertretene FW-Wählerschaft um "Noch"-Gemeinderat Georg Maltenberger am Hallenbad mit sportlich anderer Nutzung fest; wie in der jüngsten Ratssitzung appellierte Maltenberger an die mehrheitlich anwesenden Kollegen eine wirtschaftlichere Lösung zu suchen, das sei der Rat der Bevölkerung schuldig.

Seinem Argument – Gößweinstein baue für vier Millionen Euro eine günstigere Doppelhalle widersprach die Gemeinde-Obere: Als Mitglied im Finanzausschuss müsse Maltenberger bekannt sein, dass die Turnhalle mit vier Millionen Euro angegeben sei.

Den einst in der Bürgerinitiative "Rettung des Hallenbads" engagierten Michael Müller erinnerte Gebhardt, von 2012 bis zur Schließung des Bads 2015 seien jährlich 100 000 Euro Verluste eingefahren worden, die vom Chlorwasser angegriffene Betondecke beanspruchte alleine 100 000 Euro Sanierungskosten.

"Ich bin nicht für die Nostalgie um einen 40 Jahre alten Baukörper gewählt. Wenn unseren Vorgängern unter schlechteren Bedingungen die Finanzierung des Schulkomplexes gelungen ist, werden wir die 2,2 Millionen Euro stemmen, die auf die Gemeinde treffen", sprach sich Anja Gebhardt eindeutig für die Abbrüche der 1950 erbauten Grundschule sowie des Hallenbads mit Turnhalle aus den 1970er Jahren aus.

Zur Befürchtung von Bernd Goldberg, ehemals Lehrer an der Schule und CSU-Rat bis 2014, auf die Gemeinde würde als Mitglied des Schulverbands eine doppelte Belastung zukommen, klärte die Bürgermeisterin auf, bereits vereinbart sei innerhalb der sechs Mitgliedsgemeinden ein Vertrag, in dem die Kosten gemäß den Schülerzahlen umgelegt werden; bei derzeit gesamt 180 Schülern träfe auf die 45 aus Kirchehrenbach ein Anteil von 145 000 Euro.

Der seit 2017 immer noch kommissarische Schulleiter Marco Speckner sah den Bedarf einer neuen Doppelturnhalle schon aus der Sicht der Stundenplanung gegeben — gleichzeitige Sportstunden für Mädchen und Jungen abzuhalten sei fast nicht möglich, schon gar nicht, wenn die marode "kleine" Turnhalle abgerissen werde.

Manfred Wörner, kurzzeitig "Nachrücker" der Freien Wähler im Rat bis 2014 und bis zum Ende 2015 Technischer Leiter der Badeanstalt, drehte das Rad abermals zurück: der Freistaat fördere die Sanierung von Schwimmbädern seit 2010 mit bis zu 80 Prozent. Bei der Bürgermeisterin fand dies ebenso keinen Anklang wie die Empfehlung von Rolf Bergmann, vor der "Schleifung" doch noch mal 30 000 Euro für ein Sanierungskonzept in die Hand zu nehmen. Dem Vorschlag, die Sporthalle doch auf dem Gelände Rasenplatz zu errichten, setzte Gebhardt trotz der Hanglage am Standort des Altgebäudes – wo die Gründung des Hallenbads als "Stützmauer" zu erhalten ist – entgegen, wichtiger sei die direkte Verbindung von der Mittelschule zur Sporthalle.

In der Maisitzung, spätestens im Juni, wird der Gemeinderat eine Entscheidung treffen müssen.

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