Kirchehrenbacher Kämmerer zieht KiTa-Gebühren an

3.8.2016, 10:58 Uhr
Kirchehrenbacher Kämmerer zieht KiTa-Gebühren an

© Archivfoto: Marquard Och

Letztmals 2014 sind in der Krippe und in der Kindertagesstätte die Benutzungsgebühren erhöht worden, kurz danach, am Nikolaustag folgte die Einweihung der generalsanierten Gebäude. Seither sind die Gehälter der Erzieherinnen um acht Prozent gestiegen. Damit hatte der Kämmerer Sebastian Holzschuh in der vorausgegangenen Sitzung des Sozialausschusses seine „linear“ über die Altersgruppen verteilte Acht- Prozent-Anhebung begründet. Mit den steigenden Buchungszeiten ergibt die Kalkulation bei den höchsten Zeiten (bis zehn Stunden) folglich die größten Kostensprünge: in der Krippe (0 bis zweieinhalb Jahre) geht es von 230 auf 265 Euro, für Zweieinhalb- bis Dreijährige von 173 auf 200 Euro und für Kinder von drei bis sechs Jahren – bisher 115 Euro – werden ab dem neuen Kindergartenjahr monatlich 132,50 Euro fällig.

Die „Ermäßigungen“ für zweite und dritte Kinder steigen um jeweils fünf auf minus 45 beziehungsweise minus 90 Euro. Bei dem 10:2-Beschluss signalisierten die Gegenstimmen der SPD-Räte Raimund Albert und Siegfried Adami, dass der Kämmerer „zu kräftig“ hingelangt hat. Zur Kenntnis nahmen die Räte den Bericht der Tagesstättenleiterin Regina Brand, dem zu entnehmen ist, dass die 60 KiTa- und 24 Krippenplätze derzeit mit 89 Kindern leicht überbelegt sind.

Bekannt gab der Zweite Bürgermeister Michael Knörlein die Niederschrift über die Besprechung der Gemeinde- und Verwaltungsverantwortlichen im Juli an der oberfränkischen Regierung, die sich der Sanierung der Grund- und Mittelschule oder auch der Errichtung von Neugebäuden widmete. Im Konjunkturprogramm KIP hat Kirchehrenbach bereits 435 000 Euro für neue Fenster in der Mittelschule beantragt. Weitere 1,6 Millionen Euro Finanzausgleichsmittel (FAG) stellte die Regierungsvertreterin Rosalinde Neukum für die hiesigen Vorüberlegungen in Aussicht, die Grundschule abzubrechen und die Klassen in der Mittelschule anzusiedeln, ebenso das geschlossene Hallenbad mit der oberliegenden Dreifachsporthalle abzutragen und anstelle eine (genehmigungsfähige) Doppelturnhalle einschließlich neuer Heizzentrale und Lüftungsanlage zu bauen.

Die Ganztagsbetreuung einbezogen, würden die förderfähigen Kosten mit einem 15 Prozent Aufschlag, also 75 Prozent unterstützt. Aufgabe des Gemeinderats sei es folgend, die Vorschläge abzuwägen und der Bezirksregierung bis Mitte November einen Antrag mit Kostenberechnung eines leistungsfähigen Ingenieurbüros vorzulegen, erklärte der Stellvertreter der Bürgermeisterin. Dem Grundsatzbeschluss, für die insgesamt zwei Millionen Euro Schulsanierung zunächst mehrere Ingenieur- und Architekturbüros abzufragen, wurde einstimmig beigepflichtet.

Aus der Beratung im Bauausschuss, zum Unterhalt der Gemeindestraßen ein Bestands- und Sanierungskonzept zu erstellen kam die Empfehlung, diese Ingenieurleistungen im Rahmen des ILE-Projekts „Vitalitätscheck“ abzuwickeln. Geduldet wird (bei Stimmenthaltung von Siegfried Adami) eine von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Lindenanger“ abweichende Grundstückseinfriedung, aber nur bis die Bebauung in Verlängerung des „Lärchenwegs“ umgesetzt ist.

Ärger gab es im Waldausschuss bei der Schadensbesichtigung der „Sonnenbrunnenfuhre“ sowie der Fuhre in Richtung „Bärenleite“. Wie Rainer Gebhardt (SPD) berichtete, waren Schlösser der Sperrschranken entfernt und so ohne Rücksicht auf die schlechten Witterungsverhältnisse die Wege mit schweren Gerätschaften erneut ramponiert worden; mit dem Rechtler-Ausschuss solle nun abgesprochen werden, die Förderung heuer nicht auszubezahlen, sondern ein Unternehmen bei geschätzten Kosten von 5000 Euro mit der Neuprofilierung der Fuhren zu beauftragen.

Dem Borkenkäferbefall um das Walberla und der „Paradiesfuhre“ sei mit den nicht zufriedenstellenden Reisigabfuhren und Einschlägen der „Selbstwerber“ einfach nicht beizukommen, machte Gebhardt deutlich; das Abholzen befallener Bäume sei an einen Unternehmer zu vergeben. Vieles zum Erhalt der Artenvielfalt sei auch den Rechtlern zu verdanken, gab der Biologe Johannes Bail (JB) zu bedenken. Überhaupt käme es der Natur zu Gute, im Gemeindewald auf „Gewinnmaximierung“ zu verzichten.

Keine Kommentare