Kneipenfetzt: 2200 Besucher in den Innenstadtkneipen

18.3.2018, 17:18 Uhr
Kneipenfetzt: 2200 Besucher in den Innenstadtkneipen

© Roland Huber

Es ist 20 Uhr, draußen weht ein kalter Wind und von innen locken die warmen Saxophon-Klänge der "Silk n’ Pepper" ins Alte Zollhaus. In der Stube haben sich schon einige Kneipengänger eingefunden und starten in einen Abend mit großer Vielfalt an Musik, Bier und Leuten.

Das "Kneipenfetzt" in Forchheim lockte dieses Jahr mehr als 2000 Gäste in die verschiedenen Wirtshäuser Forchheims. Unter anderem auch die 48-Jährige Alexandra aus Adelsdorf, die sich mit ihrer Gruppe für den Abend einiges vorgenommen hat: "Wir sind schon zum vierten Mal dabei, weil’s jedes mal so schön ist. Wenn wir heute die Hälfte der Kneipen schaffen, ist es schon sportlich. Kommt halt drauf an, wie viel man trinkt." Von Jazz und Rock geht es weiter ins Parkcafé, wo sich die Band "Acoustify" auf den Abend mit einem Song von dem britischen Künstler Ed Sheeran einstimmt. "Das hier gefällt uns schon saugut. Wir wollen aber überall mal vorbei schauen, wo die Musik gut ist. Das ist auch das coole dran, dass überall was anderes spielt", freuen sich die 20-jährige Jana und die 21-jährige Isabel aus Forchheim.

Je später der Abend wird, umso mehr Stimmung kommt in den Kneipen auf. Denn während im Paletti zum Chicago Blues der Gruppe "Black Rose Bluesband" noch etwas gediegener gefeiert wird, geht im Schlössla schon die Post ab. Auf engem Raum wird seit dem ersten Ton der Band "Se Hazelnuts" getanzt und mitgesungen. "Das ist die geilste Musik in Forchheim. Wenn einer was von Musik versteht, geht er hierher. Es ist einfach a Traum. Da kommen Erinnerungen hoch an alte Zeiten", schwärmt Günther aus Forchheim. Mit einer Mischung aus Rockabilly und Westernpunk sorgten die Musiker sogar für Einlass-Stop im Schlössla. Geduldig musste man auch sein, wenn man im Neder feiern wollte. Bis zur Türe standen die Gäste und grölten zu dem Lied "Stand by me".

Beim Kneipenfetzt kamen dieses Jahr neben Rock- und Pop-Fans vor allem Blues- und Jazz-Liebhaber auf ihre Kosten. Mit klassischen Outfits aus den dreißiger Jahren, kombiniert mit Blues und Songs von Ray Charles zogen "The Rockin’ Lafayettes" ihre Gäste im Zoom in ihren Bann. Selbst der ehemaligen "Enoteca" wurde mit Saxophon und Klavierklängen von den "Aligators of Swing" extra für das Event wieder Leben eingehaucht.

Zwischen den vielen Kneipen trifft man auch Veranstalter Ulli Raab, der sich ein Bild von der Lage macht. "Das Kneipenfetzt ist dieses Jahr komplett ausverkauft. Und bisher läuft es wunderbar. Die Musiker freuen sich, hier spielen zu dürfen und die Security-Mitarbeiter sorgen dafür, dass es friedlich bleibt. Das ist mir besonders wichtig. Da hat man als Veranstalter ein sehr gutes Gefühl."

Ab 22 Uhr wagen sich im Jungen Theater zu den Party-Songs der Gruppe "Big Discussion" auch die ersten auf die große Tanzfläche. Die zwölf Mitglieder der Band sorgen mit dem Gesang und ihren Blasinstrumenten für ausgelassene Stimmung im Saal des Jungen Theaters.

"Das Kneipenfetzt ist ein super Konzept. Da kommt man auch mal in Kneipen, in die man sonst nicht geht. Deswegen kommen wir eigentlich so gut wie jedes Jahr hierher", erzählen Michael und Evi aus Bammersdorf. Bis 2 Uhr nachts wird im jungen Theater und im Kronengarten (Chicolores) getanzt, gelacht und mitgesungen. Mit dem Party-Klassiker "Celebration" von "Kool & The Gang" zeigten die Musiker, dass die Nacht noch lange nicht vorbei ist.

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