Kräuter in Forchheim: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn

31.8.2016, 10:00 Uhr
Kräuter in Forchheim: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn

© Foto: Ulrich Graser

Die Kräuterkonsumenten, die in den vergangenen Monaten in der Innenstadt zu sehen waren, das waren vor allem Auswärtige. Die Forchheimer kennen ihre Rückzugsräume oder nehmen das Zeug daheim“, sagt Bettina Schuierer von der Offenen Jugendarbeit Forchheim Nord, kurz OJA. Mit anderen Worten: Das Problem der Kräuterjunkies ist immer noch da, nur nicht mehr so sichtbar, seit die Nürnberger und Erlanger nicht mehr kommen, weil der Laden in der Bamberger Straße geschlossen hat. Schuierers Erfahrung: Die Kräutermischungen, die immer wieder in neuen, schwer definierbaren Zusammensetzungen, verkauft werden, machen extrem schnell süchtig. Prävention sei deshalb unheimlich wichtig.

Mit einem Fachtag im Dezember will das Jugendamt deshalb diejenigen sensibilisieren, die mit Jugendlichen zu tun haben, Lehrer, Schulsozialarbeiter, Familienhelfer, Gemeindejugendpfleger . . . Die OJA ist einer der Kooperationspartner. Außerdem dabei: Der Fachdienst für jugendrichterliche Weisungen der Awo und das Schulamt.

Das Motto soll lauten „Aus der Praxis für die Praxis“, sagt Nicole Liebe. Polizisten, Mitarbeiter der Suchtberatung, ein ehemaliger Kräuter-Konsument und ein Arzt sollen über ihre Erfahrungen berichten und erklären, was man im Fall der Fälle tun kann. Auch die Träger der Präventionsarbeit stellen sich vor. „Es gibt bereits einige Angebote in diesem Bereich, wir wollen sie bekannter machen.“

Antworten soll es geben auf die Fragen: Wohin kann ich mich wenden, wenn einer meiner Schützlinge Kräuter nimmt? Was kann die Polizei tun? Welche Grenzen gibt es? Eine Broschüre wird das Ganze auch schriftlich zusammenfassen.

Schwerpunkt des Fachtags, der voraussichtlich am 6. Dezember abgehalten wird, sind zwar die Kräutermischungen, aber auch Cannabis und Chrystal Meth sollen zur Sprache kommen. „Vielleicht ist das der Auftakt für regelmäßige Fachtage“, sagt Nicole Liebe.

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