Kulturaustausch im Klassenzimmer

1.3.2012, 12:00 Uhr
Kulturaustausch im Klassenzimmer

© Edgar Pfrogner

„Czesc!“, beginnt die fünfte Klasse ihren Vortrag. Das heißt „Hallo“ und ist polnisch. Die Klasse von Lehrerin Lisa Ölschlegel hatte kürzlich von der polnischen Gaststudentin Karolina Glamp Besuch. Dabei entdeckten die Kinder das Nachbarland mit einem Puzzle und fanden vor allem an der Wasserschlacht als Ostertradition Gefallen. Stolz zeigen sie den anderen Klassen nun einen Film über einen polnischen Volkstanz, den sie von Karolina gelernt haben und beweisen sich als souveräne „kleine Polenexperten“.

Mit diesem Austausch der Klassen findet das Projekt „Europa macht Schule“ seinen Abschluss, zu dem Schulleiter Georg Schütz die aufgeregten Schüler begrüßt. In Kooperation mit der Universität Bamberg besuchten ausländische Studentinnen aus drei Nationen Klassen der Pestalozzischule. „Die Bereitschaft dieser Schule hätte ich mir von so mancher Bamberger Schule auch gewünscht“, sagt Andreas Weiher, Leiter des akademischen Auslandamtes der Universität Bamberg.

Unterricht auflockern

Dabei spricht die Idee für sich, wie auch die Initiatorin der Pestalozzischule Lisa Ölschlegel meint: „Die Offenheit für andere Kulturen könnten wir Lehrkräfte nicht annähernd so gut vermitteln.“ Auch Weiher bestätigt die Vorteile des neuen Projektes. Für Lehrer sei es eine Möglichkeit ihren Unterricht aufzulockern, während es den ausländischen Studenten eine Chance bietet, aus der „Käseglocke der Uni“ einmal rauszukommen.

Und die Schüler zeigen sich begeistert. Voller Stolz präsentieren sie ihre selbst gestalteten Plakate und Masken, Fotos und Filmaufnahmen. Sie schildern ihre Erlebnisse mit den ausländischen Studentinnen, die bereits wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt sind. So erzählt die Förderklasse drei von ihrem Besuch zweier italienischer Studentinnen. Um den slowakischen Karneval und Trachten geht es in der anderen dritten Jahrgangsstufe der Schule. Zusammen mit der Studentin Kristina Skovierova verglichen die Schüler die slowakische Stadt Bratislava mit Forchheim und stellten fest, dass es in beiden Städten eine Stadtmauer, ein Stadttor und Kirchen gibt.

Besonders erfreut ist Andreas Weiher auch von dem Einsatz der Studentinnen Annika Biermann und Lorena Bartels der Universität Bamberg, die ehrenamtlich die Organisation des Projektes übernommen haben. „Uns hat es Spaß gemacht und auch die Berichte der ausländischen Studentinnen waren durchweg positiv.“ In den nächsten Wochen wird noch eine weitere Studentin aus Polen und eine aus Russland in der Schule zu Gast sein.

Studienrätin Ölschlegel beschreibt das Projekt unter der Leitung der jungen Pädagogik- und Lehramtsstudentinnen als äußerst gelungen: „Die Kinder waren so begeistert, dass sie selbst ganz aktiv Dinge ausprobieren oder mitschreiben wollten.“ Genau aus diesem Grund bewirbt sich Schulleiter Schütz schon jetzt für das Projekt im nächsten Jahr und Weiher ist sich sicher: „Wir werden auf jeden Fall zuerst auf die Forchheimer Schule zurückgreifen.“

1 Kommentar