Kunstrad-König Lukinator I. sitzt fest im Thron

21.10.2017, 12:37 Uhr
Kunstrad-König Lukinator I. sitzt fest im Thron

© Foto: Wilfried Schwarz

Die Konkurrenten Moritz Herbst (Wendlingen) und Martin Fürsattel (Vach) standen trotz respektabler Vorstellungen von 198,5 und 191,35 Punkten wieder einmal Spalier für den Überflieger der Szene, der ihnen manchmal wie ein Roboter verkommt. Im Finale lag Lukas Kohl, der in der Vorrunde mit 204,28 Zählern sein elftes Ergebnis 2017 über der magischen Grenze von 200 Punkten aufgestellt hatte, zwischenzeitlich durch Bonus-Drehungen im Lenkerstand über dem Maximalwert, zauberte am Ende 205,64 Zähler auf die Anzeigetafel.

"Das war ein richtiges Brett als Vorlage von Moritz, das mich zur Höchstleistung getrieben hat. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so genial läuft", konstatiert der 21-Jährige mit etwas Abstand und sah bei der Ehrenrunde und auf dem Siegerpodest so erstaunt und gerührt aus, als ob es sein erster Titelgewinn wäre. "Es fühlte sich anders an als bei den großen Wettkämpfen letztes Jahr. Nun muss ich die Herausforderer überbieten. Ich bin froh, dass es mir gut gelungen ist, in einen Tunnel der Konzentration zu kommen." Mit Demut will der Mann im Regenbogentrikot im November bei der WM in Österreich auftreten, bei der er selbstredend als Favorit an den Start geht.

Der Weltmeister aus Ebermannstadt-Wohlmuthshüll ist nicht nur im Training ein Perfektionist, er unterzieht dem Hallenboden vor jedem Wettkampf einer genauen Inspektion. "Jeder versucht, schnell ein Gefühl für den Untergrund zu bekommen. Unebenheiten sind mit dem Auge nicht zu erkennen, können aber alles aus der Balance bringen. Diese Stellen muss man sich merken. Es gibt schnelle und langsame Hallen, die deine Bewegungen verschieden annehmen." So hat sich das Ausnahmetalent im zweiten Jahr bei der Elite neues Entwicklungspotenzial erschlossen. "Die körperliche Arbeit macht im Wettkampf nicht mehr so viel aus. Ihre Kür beherrschen auf Topniveau alle."

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