Landesgartenschau: Forchheim hebt den Finger

1.12.2017, 17:08 Uhr
Landesgartenschau: Forchheim hebt den Finger

© Archivfoto: Rödel

Stadtplaner und Bauamtschef René Franz legte den Stadträten eine Beschlussvorlage vor, die sie kaum ablehnen konnten. Die gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen hatte alle größeren Kommunen Bayerns gefragt, ob sie nicht eine solche Schau in einem der drei Jahre von 2024 bis 2026 ausrichten wollen. Beigelegt war ein neuer Leitfaden des Umweltministeriums mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen.

Zuletzt war der Versuch, eine Landesgartenschau nach Erlangen zu holen, an einem Bürgerentscheid gescheitert. Daraus hat das Ministerium Konsequenzen gezogen. Unter anderem wurde die mögliche Förderung erhöht (bis höchstens fünf Millionen Euro, bisher 3,6 Millionen), außerdem wurde das Bewerbungs- und Auswahlverfahren geändert. Laut René Franz wird schon kommenden Mittwoch die Geschäftsführerin der Gartenschaugesellschaft nach Forchheim kommen und sich das potenzielle Gelände ansehen. Franz und der Stadt schwebt eine "innerstädtische Gartenschau" vor. Zwischen Kellerwald, Bahnhof, Stadtpark und Sportinsel soll die in anderem Zusammenhang definierte Querachse durch Forchheim im Mittelpunkt stehen. Dabei könne es freie und gebührenpflichtige Bereiche geben. Letztlich muss sich eine solche Veranstaltung ja finanzieren. Für eine Gartenschau muss eine eigene Gesellschaft gegründet und es muss ab einer bestimmten Bewerbungsphase Personal und Geld bereit gestellt werden. Solche Entscheidungen müssten aber laut Franz frühestens Mitte 2018 getroffen werden, falls Forchheim die Auswahlphase 1 übersteht.

"Erhebliche Chancen"

Eine Landesgartenschau "bietet erhebliche Chancen für Forchheim", meinte Ulrich Schürr (JB), gerade im Hinblick auf Touristen. Auch Ludwig Preusch (FW), im Gartenbauverein Kersbach aktiv, befürwortete die Interessensbekundung. Annette Prechtel (FGL) meinte, eine innerstädtische Gartenschau könne "Sinn machen", wenn es ein "solides finanzielles Konzept" gebe. Für Lisa Hoffmann (SPD) böte sich die "Chance, die schönen Grüngürtel in Forchheim zu bespielen" und Reiner Büttner (SPD) erkennt einen "Innovationsimpuls" für die Stadt. Alle Redner forderten, von Anfang an die Bürger einzubeziehen und dabei auch deren Ideen abzufragen und aufzugreifen.

Eine Landesgartenschau ist kein Selbstzweck, sondern hat nach eigener Definition die Aufgabe, die "Naherholungsmöglichkeiten in Siedlungsräumen" dauerhaft zu verbessern sowie die "integrierte und nachhaltige Stadt- und Stadtumlandentwicklung durch Verbesserung der stadtökologischen und -klimatischen Verhältnisse" zu fördern.

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