Landesgartenschau: Forchheim will sich bewerben

13.6.2018, 14:20 Uhr
Im Rahmen der Landesgartenschau soll die behelfsmäßige Brücke zum Areal hinter der Stadtbücherei ertüchtigt werden.

© Edgar Pfrogner Im Rahmen der Landesgartenschau soll die behelfsmäßige Brücke zum Areal hinter der Stadtbücherei ertüchtigt werden.

Zum ersten Mal sind im Planungsausschuss zum Thema Landesgartenschau harte Zahlen aufgetischt worden. Möglich wurde dies, weil ein Landschaftsplanungs-Büro mit dem städtischen Bauamt einen "Masterplan" skizzierte: Was soll wo wie stattfinden? Natürlich noch nicht ganz konkret, aber zumindest im Hinblick auf die benötigten Flächen und die größten Investitionen.

Bauamtsleiter René Franz sprach von einem Aufwand von knapp 18 Millionen Euro: "Die müssen wir auch in den Jahren vor der Gartenschau in unserem Haushaltsplan ausweisen." Allerdings gibt es ja für viele Investitionen und die Gartenschau selbst Zuschüsse in Höhe von 50 und 60 Prozent aus der Städtebauförderung und von der Gartenschaugesellschaft.

Weiter rechnet Franz damit, die Schau "in etwa null auf null" durchziehen zu können mit den Eintrittsgeldern und weiteren Gebühren (Volumen: circa sechs Millionen Euro bei angenommenen 600 000 Besuchern und einer Ticket-Wertschöpfung von rund zehn Euro je Besucher; die Ticketpreise selbst werden natürlich andere sein).

Nach Abzug aller Zuschüsse und Einnahmen bleiben aber, so Franz, rund sechs Millionen Euro, die Forchheim selbst aufbringen muss. Für dieses Geld, meine Sabine Dittrich (FGL), könnte die Stadt auch ohne Gartenschau das eine oder andere verwirklichen. Freilich wirkt eine Landesgartenschau (LGS) weit über das Veranstaltungsjahr hinaus. Darauf wies der Leiter der Tourist-Information, Nico Cieslar hin: "Die LGS ist ein monatelanges Event. Wir können damit als Stadt unseren Bekanntheitsgrad steigern, bekommen ein gutes Image und auf Jahre hinaus mehr Besucher, die immer wieder kommen."

Großen Wert legten die Stadträte darauf, dass die Anwohner angesichts eingezäunter Naherholungsbereiche nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Denkbar wäre, so Ludwig Preusch (FW), dass Anwohner Dauerkarten geschenkt bekommen. Reinhold Otzelberger (SPD) hat hier im Zeitalter von Chipkarten mit unterschiedlichen Zugangsberechtigungen keine Bedenken. Er baut vor allem auf den "touristischen Mehrwert", der zu einem "nachhaltigen Nutzen" führen werde. Aber: "Wir werden zwischen den Blumenbeeten der Landesgartenschau nicht die eierlegende Wollmilchsau finden."

Nun muss noch der Stadtrat am 28. Juni der Bewerbung zustimmen. Selbst wenn die Stadt den Zuschlag bekommen sollte, kann sie sich aber letztlich noch dagegen entscheiden.

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