Landkreis Forchheim: 710 000 Euro für ein schnelles Netz

16.9.2016, 07:00 Uhr
Die Gelegenheit des Breitbandausbaus in den Ortschaften Gößmannsberg und Wüstenstein nutzt das Bayernwerk im Moment dazu, dort die Ortsnetzkabel und die Straßenbeleuchtungstechnik zu erneuern.

© Reinl Die Gelegenheit des Breitbandausbaus in den Ortschaften Gößmannsberg und Wüstenstein nutzt das Bayernwerk im Moment dazu, dort die Ortsnetzkabel und die Straßenbeleuchtungstechnik zu erneuern.

Eine der größten Baumaßnahmen des laufenden Jahres fand laut Markus Seidel, der für den Netzbau zuständig ist, zwischen dem Kunreuther Ortsteil Regensberg und dem Igensdorfer Ortsteil Pommer statt. Hier wurde eine 2,5 Kilometer lange Freileitung, die noch an alten Holzmasten aufgehängt war, durch eine Erdverkabelung ersetzt. In die Gesamtkosten von rund einer halben Million Euro fließt auch eine neue Ortsverteilstation im Weiler Schlichenreuth.

Die Gelegenheit des Breitbandausbaus in den Ortschaften Gößmannsberg und Wüstenstein nutzt das Bayernwerk im Moment dazu, dort die Ortsnetzkabel und die Straßenbeleuchtungstechnik zu erneuern. Hierfür investiert das Unternehmen bis 2017 rund 710 000 Euro.

Das Bayernwerk versuche, hieß es bei der Pressekonferenz, ohnehin stattfindende Straßenbaumaßnahmen in Ortschaften dafür zu nutzen, um alte Stromverteilnetze mit Dachständern auf Hausdächern durch Erdkabel zu ersetzen, meinte dazu Konrad Walter als Leiter der Netzdienste Oberfranken.

Schnaid lehnt Erdkabel ab

Im Hallerndorfer Ortsteil Schnaid klappt das allerdings offenbar nicht: Bürgermeister Torsten Gunselmann hatte in der letzten Gemeinderatssitzung darüber informiert, dass in Schnaid, wo ab Oktober diesen Jahres neue Wasserleitungen unter der Ortsdurchfahrt verlegt werden sollen, der Wunsch der Gemeinde nach einem Ersatz der alten Dachständer durch Erdkabel abgelehnt worden sei.

Bei der Pressekonferenz in Bamberg darauf angesprochen relativierte Konrad Walter seine Aussage daher: „Das geht nicht in jedem Fall.“ In Schnaid könnte die vorhandene Stromtechnik womöglich noch zehn oder 20 Jahre in Betrieb bleiben.

Wie Ingo Schroers erläuterte, besteht die besondere Herausforderung für den Stromnetzbetreiber heute darin, die Infrastruktur für die Einspeisung und Durchleitung des allerorten dezentral und regenerativ erzeugten Stroms aus Photovoltaik-Anlagen, Biogasanlagen und Windrädern zu schaffen. Dazu müsse das Netz aber auch ständig ausgebaut werden, denn „wir managen ganz komplizierte Energieflüsse“.

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