Ortstermin

"Linsengraben" in Burk: Baupläne waren bereits vergilbt

24.3.2019, 10:00 Uhr
Ortstermin des Bauausschusses: Auf diesen Flächen in Burk gibt es seit 2001 Überlegungen, ein Wohnhaus sowie eine landwirtschaftlich genutzte Halle zu bauen.

© Ralf Rödel Ortstermin des Bauausschusses: Auf diesen Flächen in Burk gibt es seit 2001 Überlegungen, ein Wohnhaus sowie eine landwirtschaftlich genutzte Halle zu bauen.

Denn schon im Jahr 2001 beantragte der Bauherr die Genehmigung für den Bau einer 20 Meter langen und neun Meter breiten landwirtschaftlichen Halle sowie eines Wohnhauses mit Doppelgarage am Ortsrand von Burk.Der Bauherr ist Landwirt und braucht die Halle, wie er nun beim Termin vor Ort betont, „für seine wertvollen Maschinen“. Momentan wohne er an der Sportinsel, doch dort möchte er seine teuren landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr abstellen, erst vor Kurzem habe man ihm „einen 180.000 Euro teuren Schlepper aufgebrochen“ und auch das dort gelagerte Brennholz bekäme im „Selbstbedienungsladen Sportinsel“ regelmäßig Füße. 25 Hektar eigene Flächen hat der Bauer zu bewirtschaften, hinzu kommen noch zehn Hektar Pachtfläche.

Bereits im Jahr 2001 wurden die Anträge zum Haus- und Hallenbau zurückgestellt und zwar aufgrund der Überplanung des Bebauungsplanes „Linsengraben“. Anschließend, im Jahr 2002, wurde dem Landwirt mitgeteilt, die Anträge ruhen zu lassen und auf eine weitere Bearbeitung zu verzichten. Anderenfalls sollten die Bauanträge gebührenpflichtig abgelehnt werden.

Doch die Lage des Grundstücks hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht geändert: Der Feldweg, der zu dem Grundstück führt, ist unbefestigt und „nicht öffentlich gewidmet“, wie Stefan Schelter, Bauordnungsamtsleiter, ausführt. Überdies sei der Weg keine drei Meter breit und damit viel zu schmal, ein Begegnungsverkehr gar mit breiten landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht möglich. „Eine Erschließung ist nicht gegeben, somit ist das nicht genehmigungsfähig“, so Schelter.
Seit mehr als zehn Jahren steht der „Linsengraben“ in der Diskussion.

Denn der Aufwand, um überhaupt südlich des Burker Linsengrabens Häuser bauen zu können ist riesig: So muss die Entwässerung über eine Art Kaskadensystem erfolgen, damit bei starkem Regen nicht die Bundesstraße geflutet wird. Die Entwässerung der Straßen im Linsengraben müsste über die weiter unten gelegenen Dorfäcker erfolgen.

Daher wurde dort ein Regenüberlaufbecken geplant, das groß genug für beide Baugebiete ist, obwohl noch nicht sicher ist, ob der Linsengraben überhaupt verwirklicht wird. Denn das Bauleitverfahren zur Wohnbebauung Linsengraben wurde beschlossen und dort ein allgemeines Wohngebiet geplant. „Der Landwirt muss auch am Abend und am Wochenende seine Maschinen bewegen, das führt zu Konflikten im Wohngebiet“, fürchtet Schelter. In der Folge könnte der landwirtschaftliche Bau auch „eine Verhinderung des neuen Baugebiets sein.“

Ein Signal geben?

Holger Lehnard (CSU) und seine Fraktionskollegin Martina Hebendanz können den Wunsch des Landwirts „durchaus nachvollziehen“, auch, dass der „Bauwerber eine Entscheidung will“. Vielleicht könne man „ein Signal geben sich auf einem anderem Weg zu einigen?“, fragte Lehnard ins Gremium.

Er sei „jederzeit kompromissbereit“ meinte denn auch der Landwirt, „Ich bin der Letzte, der verhindern will, dass jemand baut“.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein schlug vor, „gemeinsam in die Bütt zu gehen und die beste Lösung zu suchen, bevor wir einen Beschluss fassen“. Dass der Antrag des Landwirts zurückgestellt wird, wurde anschließend einstimmig beschlossen.

Wann es denn mit dem „Linsengraben“ losgehe, wollte Thomas Werner (CSU) wissen, der daran erinnerte, dass „wir schon lange darauf warten, dass das entwickelt wird“. Der Linsengraben sei „kein Gebiet ersten Ranges“, meinte Bauamtsleiter René Franz und außerdem „von der Entwicklung sehr teuer“. Außerdem gebe es „noch andere Gebiete in der Pipeline“, wie etwa „Am Tränklein“ in Buckenhofen.

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