Los geht’s zu Abc und kleinem Einmaleins

10.9.2014, 22:00 Uhr
Los geht’s zu Abc und kleinem Einmaleins

© Roland Huber

Der Umsatz steigt, wenn das Ferienende naht. Ranzen, Mäppchen, Füller und natürlich Hefte haben die großen Supermärkte seit einigen Wochen wieder verstärkt im Verkaufsprogramm. Auch Josephine Streit, Inhaberin der Buch- und Schreibwarenhandlung Streit in Forchheim, hofft auf gute Einnahmen durch den Verkauf von Schreibwaren kurz vor Schulbeginn.

„Die Eltern bekommen schon bei der Anmeldung im Frühjahr Listen mit Arbeitsmaterialien“, erklärt Streit. Diese Listen bringen sie dann bei ihr im Laden vorbei und Streit stellt die geforderten Materialien auf Wunsch für sie zusammen. Vor allem Hefte und verschiedenfarbige Hefteinbände sind sehr gefragt. Anhand dieser Listen kann Streit auch ihr Sortiment planen und Vorräte bestellen.

Hefte aus Altpapier

Bei ihr im Laden liegt neben den Schreibunterlagen aus weißem, chlorfrei gebleichtem Papier außerdem eine kleine Auswahl von Heften und Blöcken mit gräulichen Seiten, deren Umschlag das Umweltzeichen „Blauer Engel“ ziert. Diese Schreibwaren bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier und ihre Qualität ist längst nicht mehr schlechter als die des weißen Papiers.

Doch die Nachfrage nach dem umweltschonenderen Schreibmaterial ist gering, weiß Streit aus Erfahrung: „Vor ein paar Jahren habe ich weißes und graues Papier im Verhältnis 60:40 verkauft.“ Jetzt wolle kaum jemand mehr das Recyclingpapier, obwohl der Preis der gleiche sei.

Sicher durch den Verkehr

Um die Sicherheit der Abc-Schützen auf dem Schulweg zu garantieren, müssen Eltern und Polizei schon vor der Einschulung mit den Kindern darüber reden, wie sie sicher in die Schule kommen. In den letzten Wochen vor den Sommerferien hielt Josef Kohlmann, Verkehrserzieher bei der Polizei Forchheim, in den Kindergärten Schulwegtrainings ab. Er erklärt den Vorschulkindern zum Beispiel, wie sie richtig über einen Zebrastreifen oder eine Ampel gehen. Die Schulwegtrainings kämen bei ihnen immer gut an, erzählt Kohlmann. „Da freuen sich die Kinder drauf, wenn ein Polizist zu ihnen kommt.“

Er rät den Eltern, mit ihren Schützlingen den Weg zur Schule und das Verhalten im Straßenverkehr vor Schulanfang zu üben und sie die ersten zwei Schulwochen zu begleiten. Denn bei rund der Hälfte der Schulwegunfälle seien die Schüler selbst verantwortlich.

Schulweghelfer fehlen

In einigen Gemeinden helfen Schülerlotsen und Schulweghelfer den Kindern, die Straße zu überqueren. „Im Landkreis klappt das einwandfrei“, sagt Kohlmann. Doch in der Stadt Forchheim sind die Schüler weitgehend auf sich allein gestellt. Wie der Verkehrserzieher berichtet, meldet sich niemand, wenn Schulleiter und die Polizei regelmäßig dazu aufrufen, sich freiwillig als Schulweghelfer zu engagieren. Mehr ältere Schüler als Schülerlotsen einzusetzen, sei leider nicht realisierbar, weil die weiterführenden Schulen in Forchheim nicht in der Nähe der Grundschulen lägen und die Lotsen nach ihrem Dienst nicht pünktlich zum Unterricht kämen.

Wenn der erste Schultag endlich da ist, gehört zum Schulalltag auch das tägliche Pausenbrot. Die gesunde Pausenmahlzeit muss nicht nur schmecken und satt machen, sondern soll auch die nötigen Nährstoffe liefern, um fit und konzentriert durch den Tag zu kommen. Vollkornbrot, Rohkost wie Möhren, Paprika oder Gurken und Obst sind dafür ideal.

Trinken nicht vergessen

Die Ernährungsberaterin Sabine Lamprecht vom Klinikum Forchheim weist darauf hin, dass neben dem Essen auch das Trinken nicht vergessen werden darf. Kinder im Grundschulalter sollten rund einen Liter Flüssigkeit am Tag aufnehmen, um ihrem Mindestbedarf gerecht zu werden. Als Getränke für die Schule würden sich am besten Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees oder dünn gemischte Saftschorlen eignen. Aber: Finger weg von zuckerhaltigen Getränken wie purem Saft und vor allem von Limonaden wie Cola und Fanta.

So manche Mama und so mancher Papa grübelt in den Wochen vor der Einschulung darüber nach, was am besten in die heiß ersehnte Schultüte ihres Kindes gehört. Der Name „Zuckertüte“ legt den Griff zu den Süßigkeiten nahe. Ernährungsberaterin Lamprecht meint: „Eine Hand voll Süßigkeiten am Tag ist okay.“ Doch das solle dann für die Tüte reichen, man könne sie ja auch mit Obst oder praktischen Dingen füllen.

Ernährung lernen

Den Kindern generell beizubringen, wie man sich richtig ernährt, ist nicht nur Elternsache, sondern auch Schulen können ihren Teil zur Ernährungserziehung beitragen, zum Beispiel indem sie Ernährungsberater wie Lamprecht in den Unterricht einladen. Denn sie weiß: „Ernährung kann gelernt werden.“

Das Schulamt in Forchheim hat für das kommende Schuljahr 999 Erstklässler im Landkreis gezählt. Außerdem haben auch elf Lehramtsanwärter kommenden Dienstag ihren ersten Schultag an den Grundschulen. Insgesamt gibt es wie im Vorjahr 202 Grundschulklassen, wovon 20 jahrgangskombinierte Klassen sind. Durchschnittlich sitzen dieses Jahr 19,8 Schüler in einer Klasse. Die Anzahl der eingeschulten Kinder ist seit einigen Jahren das erste Mal im Vergleich zum Vorjahr von 970 auf 999 leicht gestiegen, genauso wie die gesamte Anzahl von Grundschülern, die dieses Jahr 4006 beträgt. Langfristig gesehen ist die Zahl der Einschulungen allerdings rückläufig.

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