Lösung für den „Langen Berg“?

16.7.2011, 08:00 Uhr
Lösung für den „Langen Berg“?

© Thomas Weichert

Nach der Idee des Bayreuther CSU-Landtagsabgeordneten Walter Nadler könnte der in der Dringlichkeitsliste stehende Ausbau der Staatsstraße zwischen Gefrees und Weißenstadt mit der Maßnahme Langer Berg getauscht werden. Auch die Gefreeser hätten dadurch Vorteile, weil die Straße in ihrem Gemeindebereich mit einem sogenannten „bestandsorientierten Ausbau“ eher saniert werden könnte als über den normalen Staatsstraßenausbauplan des Freistaats.

Unwirtschaftlich

Für Pottenstein würde dies bedeuten, dass der Lange Berg mit einem Vollausbau schon in den nächsten Jahren umfassend saniert werden könnte. Bestandsorientiert ausgebaut werden könnte zwar auch der Lange Berg in den nächsten Jahren, wenn die Staatsstraße bei Gefrees im Ausbauplan des Freistaats drin bleibt, jedoch wäre dies nur eine Notlösung für die Pottensteiner. Zudem wäre diese Lösung auch für den Freistaat auf längere Sicht unwirtschaftlich und die bestehenden Gefahrenstellen bei den Felswänden am Langen Berg könnten auch nicht entschärft werden.

Wie Baudirektor Kurt Schnabel vom staatlichen Bauamt Bayreuth bestätigte, sei die Staatsstraße bei Gefrees in einem wesentlich besseren Zustand wie der Lange Berg in Pottenstein. Zudem sei die Verkehrsbelastung zwischen Gefrees und Weißenstadt geringer. Defizite gebe es dort eigentlich nur in der kurvigen Linienführung, so Schnabel. Tauscht man nun die beiden Projekte, nimmt also Gefrees aus dem Ausbauplan und dafür Pottenstein rein, so könnte eben auch die Staatsstraße bei Gefrees über den bestandsorientierten Ausbau saniert werden.

Zunächst müsste man alle Beteiligten ins Boot holen, so Eck. Das bedeutet, dass die Gefreeser ebenso damit einverstanden sein müssten wie der Regionale Planungsverband. Eck will sich daher vor Ort auch noch den Zustand der Staatsstraße Gefrees-Weißenstadt anschauen. Wie Eck erklärte, heißt das aber nicht, dass in Pottenstein schon im nächsten Jahr die Baumaßnahmen losgehen. „Da haben wir immer noch einige Jahre vor uns“, so Eck, denn die Geltungsdauer des Ausbauplans der Staatsregierung liege bei zehn Jahren. Für Pottenstein wäre der Ausbau ein unheimlicher Gewinn, da der Lange Berg wegen der enormen Kosten von rund zwei Millionen Euro nicht in den nächsten Ausbauplan aufgenommen wurde.

Wie Nadler erklärte, könne auch in Gefrees schneller mit dem Ausbau begonnen werden. Auch Landrat Hermann Hübner habe bereits Zustimmung für diese Lösung signalisiert. Bürgermeister Stefan Frühbeißer verwies dann auf das hohe Verkehrsaufkommen auf der 1,3 Kilometer langen Strecke des Langen Bergs und den äußerst schlechten Zustand. Zudem gäbe es unterhalb des Stadtbauhofs wegen des Felsmassivs gefährliche Engstellen. Lastwägen und Busse kämen dort nur schwer aneinander vorbei. Der Lange Berg ist die Zufahrt ins Pottensteiner Industriegebiet und zu den dortigen Einrichtungen, wie Kletterwald, Golfplatz und ab 2012 auch dem E-Park und daher eine wichtige Verbindung. Soll der Lange Berg noch in die Dringlichkeitsliste 2011 aufgenommen werden, dann muss eine Entscheidung sehr bald fallen. Alles hängt nun von den weiteren Verhandlungen mit den Beteiligten ab.