Marode Kneippanlage und ausgebranntes Gemeindehaus

3.7.2014, 14:00 Uhr
Marode Kneippanlage und ausgebranntes Gemeindehaus

© Thomas Weichert

Die Behringersmühler berufen sich dabei auf den Eingemeindungsvertrag aus dem Jahr 1971. Darin heißt es unter anderem, dass sich die am Zusammenschluss beteiligten Gemeinden verpflichten, den Fremdenverkehr nach Kräften zu fördern und Behringersmühle nicht zu benachteiligen. Es wurde außerdem vereinbart, dass die Einnahmen aus der Fremdenverkehrsabgabe und der Kurtaxe im Ort auch hier verwendet werden. Zudem wurde vertraglich geregelt, dass die Feuerwehr Behringersmühle erhalten bleibt.

Heute scheint von alldem keiner mehr etwas wissen zu wollen, kritisiert Alexander Wolf: So wurde vom Markt Gößweinstein die Sanierung der Kneippanalge mit Eisstockbahn versprochen. „Auf der Baustelle wird seit sechs Wochen nicht mehr gearbeitet“, klagt er. „Man hat ein neues Schild mit der Aufschrift ,Wegen umfangreichen Sanierungsarbeiten bis zum 31. Juli geschlossen‘ angebracht. Dann aber ist die Tourismussaison bald vorbei. Weitere Baustellen: „Vor über einem Jahr ist das Feuerwehrhaus ausgebrannt. In die Fenster des Gemeindehauses hat man Folien genagelt und das Verkehrsamt in Behringersmühle wurde längst geschlossen.“ Auch die öffentliche Toilette musste zugesperrt werden.

Anlaufstelle für Touristen

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) erklärte in der gestrigen Gemeinderatssitzung, dass er diesen Vertrag bislang nicht kannte. Er verlas den Brief des Verkehrsvereins Behringersmühle, in dem es hauptsächlich um die Sanierung der Kneippanlage geht. Auch fordert der Verein, dass geklärt wird, ob der Eingliederungsvertrag aus dem Jahr 1971 noch rechtskräftig ist. Der Verein beklagt außerdem den desolaten Zustand des Gemeindehauses und fordert die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Touristen.

„Selbst wenn dieser Vertrag zwischenzeitlich seine Rechtskraft verloren haben sollte, sind wir der Meinung, dass der Markt Gößweinstein eine moralische Verpflichtung hat, das eingebrachte Vermögen von Behringersmühle zu erhalten und seine touristische Infrastruktur zu pflegen. Davon kann nicht die Rede sein“, so Alexander Wolf. Der Verein will nun das Verhältnis von Gößweinstein und Behringersmühle durch einen Anwalt prüfen lassen. Der soll dann entschieden, ob die Kommunalaufsicht eingeschaltet werden soll.

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