Massen drängen sich durch die Innenstadt

8.10.2012, 06:54 Uhr
Massen drängen sich durch die Innenstadt

© Roland Huber

Die dunklen Wolken, sie verdüsterten noch am Vormittag Himmel und Mienen der Geschäftsleute. Doch kaum schob sich die Sonne an ihnen vorbei, hellte sich beides, Himmel wie Mienen, auf.  Auch bei Foto Brinke wäre der Plan, Waren auf Tischen vor dem Laden anzubieten, beinahe ins Wasser gefallen. Am Ende des Tages zeigte sich Inhaber Frank Brinke aber „nicht unzufrieden“. Viele Kunden hätten die Gelegenheit genutzt, sich zu den neuen Modellen beraten zu lassen, die kürzlich bei der Messe Photokina vorgestellt wurden.

Kein Spielverderber

Nicht nur dem Betreiber des Kettenkarussells, der sein Fahrgeschäft kühn direkt neben dem Bächla installiert hatte, gelang gestern ein Spagat: Auch die „Allianz für den freien Sonntag“ legte ein Kunststück hin, wollte sie doch auf ihr Anliegen hinweisen, ohne gleich als Spielverderber zu gelten. „Der Sonntag ist für die Familie da“, erklärt Maria Bauer, stellvertretende Kreisvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Viele Beschäftigte hätten unter der Woche wenig Zeit für die Familie, umso wichtiger sei es, dass der Sonntag erhalten bliebe, so Bauer mit Blick auf die Arbeitnehmer, die am Sonntag in den Geschäften arbeiteten.

Auch viele Ladeninhaber seien gegenüber den verkaufsoffenen Sonntagen skeptisch, sähen sich aber gezwungen teilzunehmen, um nicht ins Abseits zu geraten, so Bauer. Das Anliegen der Allianz, zu der sich mehrere Verbände zusammengeschlossen haben, fand Anklang: Die Gartenstühle neben dem Informationsstand an der Porta Vorchheimensis waren gut besetzt. „Wir wollen zeigen, dass man die Zeit auch anders verbringen kann als mit Einkaufen – zum Beispiel mit Zusammensitzen, Reden und die Ruhe genießen“, so Bauer.

Gar nicht freuen über die Ruhe – der morgendliche Regen hielt die Kunden fern – konnten sich dagegen die Markthändler auf dem Paradeplatz. Einige bauten ihre Stände gar nicht erst auf. Die anderen belohnte wenigstens ab Mittag das Wetter, wie Brigitte Brunner, die Gewürze, Tee und Bonbons verkauft, verriet. „Erst mit der Sonne sind die Leute gekommen.“

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