Mehrheit der Kreisräte wünscht Neubau

FORCHHEIM - Die Mehrheit war eindeutig: Neubau ja, Sanierung des Löschwöhrdgebäudes nein. Doch kann sich der Landkreis so ein Millionen-Projekt zurzeit leisten und wie groß muss ein Ersatzbau am Streckerplatz sein? Das trieb viele Kreisräte in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses um.

Drei Möglichkeiten hatte ein Arbeitsgruppe  durchgerechnet: 1. Generalsanierung für rund 3,9 Millionen Euro des Löschwöhrdgebäudes. Doch der ungünstige Gebäudeschnitt macht eine behindertengerechte Erschließung sehr schwierig.

2. Neubau am Streckerplatz für rund 4,75 Millionen Euro.  Die Vorteile hier: Optimale Raumaufteilung und alle Amtsbereiche an einem Platz konzentriert. Würde das Löschwöhrdgebäude verkauft, käme diese Lösung rund 850 000 Euro teurer als eine Sanierung. Der Mehraufwand würde sich schnell durch niedrigere Betriebskosten kompensieren.

3. Bau eines Ersatzgebäude für 91 Arbeitsplätze, das 6,8 bis 7,5 Millionen Euro kosten würde. Man habe hier mit einem Personalzuwachs von zehn Prozent jäjrlich gerechnet. 

Für die CSU-Fraktion stellte Edwin Dippacher fest: Keine Sanierung, sondern Neubau. Hier könnte man die Verwaltung zusammenfassen und hätte so eine zukunftsgerichtete Lösung. Aber wie groß der Neubau werden soll, darüber müsse noch diskutiert werden.  Auch für Jürgen Schleicher (JB) war klar: Neubau und am besten die größere, weil zukunftsweisendere Lösung.

Mehr Zweifel hatte Wolfgang Fees (SPD): Richtig sei ein Neubau, aber sei jetzt der richtige Zeitpunkt, wo durch steigende Nettoneuverschuldung die Handlungsspielräume sowieso immer enger werden. Gleichzeitig soll die Kreisumlage sinken. „Wie soll das funktionieren?“

Franz Schmidtlein (FW) sprach sich ebenfalls für einen Neubau aus. Ziel sollte sein, alle Bereiche der Verwaltung am Streckerplatz zu konzentrieren. Aber: Sei der Personalzuwachs von zehn Prozent realistisch?

Karl Waldmann (Grüne)  fand vieles nicht so klar. So seien die Sanierungskosten für das Löschwöhrdgebäude plötzlich 3,9 Millionen Euro gestiegen.  Außerdem verwies er auf die aktuellen Schulsanierungen.  Er  war am Ende der Einzige, der gegen den Beschlussvorschlag stimmte, der lautete: Verkauf des Gebäudes Löschwöhrdstraße und Errichtung eines Neubaues, dessen Größe und Kosten noch konkretisiert werden müssten.